aha!infoline weiss Rat

Was muss ich bei einer Hausstaub­milbenallergie beachten? Ich vertrage einige Lebensmittel schlecht, was ist zu tun? Wie pflege ich meine sensible Haut?

Eine aufgestellte Mitarbeiterin von aha! Allergiezentrum Schweiz mit Kopfhörern gibt Auskunft.

Fragen wie diese werden unseren Beraterinnen an der aha!infoline immer wieder gestellt. Auf dieser Seite finden Sie eine kleine Auswahl an Beispielen. Auch Ihre Frage wird beantwortet – unter 031 359 90 50.

Die nachstehende Liste wird fortlaufend ergänzt. Beachten Sie bitte: Die Antworten ersetzen nicht das Aufsuchen einer ärztlichen Fachperson. An der aha!infoline werden keine Diagnosen gestellt oder Therapien eingeleitet.

März 2024

Atopisches Ekzem: Wie sage ich’s der neuen Liebe?

Frage:
Ich habe jemanden kennengelernt, der mir viel bedeutet. Mein neuer Lieblingsmensch weiss nicht, dass ich am atopischen Ekzem leide, da wir uns nur langsam näherkommen. Wie sage ich es ihm, ohne dass er gleich Reissaus nimmt? Beste Grüsse, Frau C.

Antwort:
Liebe Frau C. – Viele Menschen neigen zu Schamgefühlen, wenn es um engeren Körperkontakt geht. Umso mehr, wenn es sich um eine neue Liebe handelt und man das Gefühl hat, ein Makel könnte diesen Menschen abschrecken.

Wie Sie wahrscheinlich bemerken, kann sich raue, juckende, schmerzende oder nässende Haut negativ auf das eigene Wohlbefinden und Selbstwertgefühl auswirken. Vielleicht versucht man aus Angst vor Zurückweisung sogar, einen geliebten Menschen von sich fernzuhalten.

Wir empfehlen Ihnen daher, möglichst offen mit Ihrer Hauterkrankung umzugehen und sie in einem ruhigen Moment direkt anzusprechen. Womöglich ist der Umgang damit für beide einfacher, wenn man von Anfang an ehrlich ist.

Wichtig, ist auch dem Partner, der Partnerin mitzuteilen, welche Stellen schmerzen oder warum Berührungen unangenehm sind, damit sich das Gegenüber nicht abgewiesen fühlt. Auch dass das atopische Ekzem nicht ansteckend ist und nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat, kann hilfreich sein.

Sie könnten schwierige Situationen auch vorgängig besprechen, etwa ein gemeinsamer Besuch in der Sauna oder im Hallenbad. Sich Antworten auf unliebsame Fragen oder Kommentare zurechtzulegen, kann ebenfalls helfen, selbst – und als Paar – besser mit der Hauterkrankung umzugehen.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie einen möglichst selbstbewussten Umgang mit Ihrer Hauterkrankung finden. Und: Jeder Mensch ist viel mehr als seine Haut!

Wir drücken Ihnen die Daumen! Bettina Ravazzolo, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Januar 2024

Wie rasieren bei heikler Haut?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich habe Neurodermitis und mir graut es jeden Morgen, vor den Spiegel zu treten: Nach dem Rasieren ist meine Haut im Gesicht gerötet, rissig, manchmal blutig. Wie kann ich das beim Rasieren besser in den Griff bekommen? Beste Grüsse, Herr K.

Antwort:
Wie Sie leider feststellen, ist die Haut bei Neurodermitis besonders empfindlich. Regelmässiges Rasieren macht die Beschwerden darum alles andere als besser.

Ich rate Ihnen, nicht täglich zu rasieren. Wenn Sie Ihrer Haut immer wieder mal eine Pause gönnen, kann sie sich besser erholen. Und manchmal ist es ja ganz schick, wenn Mann einen Dreitagebart trägt! So können Sie beispielsweise auch nur zu einem Trimmer greifen, der Ihr Barthaar lediglich stutzt. Die Rasierklinge kommt so nicht direkt mit Ihrer Haut in Berührung, so wird sie also nicht zusätzlich gereizt.

Wenn Sie rasieren, ist eine Trockenrasur mit einem elektrischen Apparat der Nassrasur eher vorzuziehen. Zwar ist die Nassrasur im Allgemeinen gründlicher, allerdings auch verletzender, da die Klinge die Hautoberfläche minimal abträgt. Die mechanische Trockenrasur ist hingegen oberflächlicher, es werden nur die Bartstoppel abrasiert.

Sowieso gilt: Nach der Rasur sollten Sie die Haut wohltuend pflegen. Dazu eignet sich ein Aftershave-Balsam, das keinen Alkohol und möglichst keine Duftstoffe enthält.

Und: Vorsicht gilt natürlich auch beim Rasieren anderer Körperpartien. Hautkrankheiten wie Neurodermitis können sich überall am Körper zeigen – ist etwa der sensible Intimbereich betroffen, rate ich vom Rasieren gänzlich ab.

Alles Gute, Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Dezember 2023

Helfen Luftbefeuchter bei Asthma?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich leide an Asthma und gerade im Winter habe ich das Gefühl, dass die trockene Luft mich noch mehr husten lässt. Würde mir in dieser Jahreszeit ein Luftbefeuchter helfen? Beste Grüsse, Herr G.

Antwort:
Lieber Herr G. – Luftbefeuchter im Winter sind für viele Menschen ein beliebtes Hilfsmittel, oft leider zu Unrecht. Gerade Menschen mit allergischem Asthma wie Ihnen raten wir eher davon ab, einen solchen zu nutzen.

Denn oft gestaltet es sich schwierig, einen Befeuchter richtig zu verwenden. So sollte die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen bei maximal 45-50% liegen. Mit einem Luftbefeuchter wird dieser Grenzwert jedoch schnell einmal überschritten – mit der Folge, dass sich Hausstaubmilben und Schimmelpilze umso wohler fühlen und stärker verbreiten. Für Asthmabetroffene ist genau das kontraproduktiv. Oft vernachlässigt wird zudem die Reinigung des Luftbefeuchters, was diesen schnell in eine Keimschleuder verwandelt.

Wir empfehlen deshalb andere Massnahmen für ein gutes Raumklima, die auch Menschen mit Asthma dienen. Etwa das Beheizen der Räume auf maximal 19 bis 21 Grad. Regelmässiges Stosslüften hat ebenfalls einen starken Effekt auf ein gutes Raumklima im Winter.

Empfehlen können wir in manchen Fällen einen Luftreiniger – ein Gerät, das die Luft nicht befeuchtet, jedoch Staub und Bakterien Einhalt gebietet. Gerade Menschen mit Asthma und einer Atemwegsallergie können davon profitieren, vor allem in Räumen, die nicht gut gelüftet werden können. Geeignete Luftreiniger tragen das Allergie-Gütesiegel, das nach strengen Kriterien vergeben wird. Alle zertifizierten Luftreiniger finden Sie hier.

Alles Gute, Roxane Guillod, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Oktober 2023

Was hilft bei Neurodermitis am Kopf?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich leide an Neurodermitis und in letzter Zeit habe ich vermehrt Juckreiz an verschiedenen Stellen am Kopf, auch unter den Haaren. Ausserdem habe ich Schuppen entdeckt. Ist das auch Neurodermitis und was kann ich dagegen tun? Beste Grüsse, Frau A.

Antwort:
Liebe Frau A. – Bei Neurodermitis, auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt, neigt die Haut grundsätzlich zu Trockenheit, das betrifft auch die Kopfhaut. Juckreiz, Spannungsgefühl aber auch Schuppen oder Ekzeme auf der Kopfhaut können die Folge davon sein.

Als besonders mühsam erleben Betroffene den quälenden Juckreiz. Neben einer guten Basispflege können zusätzlich verschiedene Sofortmassnahmen Abhilfe schaffen:

Wichtig ist die richtige Basispflege für die Kopfhaut. Verwenden Sie ein Shampoo, das speziell für trockene, juckende, schuppende Kopfhaut geeignet ist. Das Shampoo sollte kein Parfüm, keine Farbstoffe und keine allergieauslösende Inhaltsstoffe enthalten. Eine gute Orientierungshilfe liefert das Allergie-Gütesiegel. Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel wurden nach strengsten Anforderungen auf ihre Inhaltsstoffe geprüft.

Beim Haarewaschen sollten Sie auch auf die Wassertemperatur achten: Das Wasser sollte nicht zu heiss sein, am besten unter 37 Grad. Und nach dem Waschen die nassen Haare nicht abrubbeln, das könnte die Kopfhaut reizen. Besser ist es, die Haare an der Luft trocknen zu lassen. Bei sehr trockener Kopfhaut sollten die Haare nur jeden zweiten bis dritten Tag gewaschen werden.

Alles Gute, Roxane Guillod, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

August 2023

Desensibilisierung im Kindesalter?

Frage:
Liebe aha!infoline, das war ein schlimmes Pollenjahr für unsere sechsjährige Tochter. Sie ist allergisch auf Gräserpollen und leidet stark unter ihrem Heuschnupfen. Ist eine Desensibilisierung in ihrem Alter überhaupt möglich? Liebe Grüsse, Herr M.

Antwort:
Lieber Herr M. – Ja, eine Desensibilisierung in dem Alter ist grundsätzlich möglich. In der Schweiz kann bereits ab fünf Jahren mit einer solchen allergenspezifischen Immuntherapie gestartet werden, wenn die Voraussetzungen dafür stimmen.

Eine Desensibilisierung packt das Übel direkt an der Wurzel und gewöhnt den Körper langsam an das Allergen. Dabei wird unter ärztlicher Aufsicht eine individuelle Therapielösung mit Allergenen in den Oberarm injiziert. Die Allergenkonzentration wird dabei laufend gesteigert, bis die individuell verträgliche Maximaldosis erreicht ist. Die ganze Therapie dauert drei bis fünf Jahre. Die Desensibilisierung kann für einige Pollenallergien auch in Form von Tabletten oder Tropfen unter die Zunge erfolgen; die Therapiedauer bleibt dieselbe. Laut Studien können mit jeder Therapieform die Beschwerden um bis zu 80 Prozent gelindert und der Medikamentenverbrauch deutlich reduziert werden. Zudem kann eine Desensibilisierung das Risiko für einen Etagenwechsel verringern; also den Übergang von einem allergischen Schnupfen zu einem allergischen Asthma.

Am besten Sie klären mit der Kinderärztin oder dem Allergologen, ob für Ihre Tochter eine Therapie in Frage kommt. Der beste Zeitpunkt für den Start einer Desensibilisierung ist übrigens jetzt im Herbst, weil dann keine Pollen mehr in der Luft sind.

Wichtig: Die Heuschnupfen-Symptome Ihrer Tochter sollten unbedingt medikamentös behandelt werden, die Therapie sollte stets in Absprache mit der Kinderärztin oder dem Allergologen erfolgen.

Beste Grüsse und alles Gute, Bettina Ravazzolo, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Juli 2023

Was taugen Allergieselbsttests?

Frage:
Liebe aha!infoline, oft plagen mich nach dem Essen Verdauungsprobleme. Nun bin ich im Internet auf Angebote für Selbsttests gestossen, mit denen ich angeblich mögliche Allergien und Intoleranzen herausfinden könne. Was taugen diese Tests? Liebe Grüsse, Frau P.

Antwort:
Liebe Frau P. – Diese Selbsttests boomen zurzeit, auch wir kennen solche Anzeigen. Unser Rat: Lassen Sie besser die Finger davon und klären Sie einen Verdacht auf eine Intoleranz oder Allergie ärztlich ab.

Bei den meisten dieser Selbsttests entnimmt man sich zu Hause in Eigenregie Blut am Finger. Die Probe wird dann zur Auswertung an ein Labor gesendet. Das Blut wird auf bestimmte Antikörper hin getestet, die sogenannten Immunglobuline G (IgG). Diese Antikörper werden vom Körper aber als natürliche Reaktion auf den Kontakt mit Lebensmitteln gebildet - wie Studien zeigen. Die IgG geben also lediglich an, was die Person einmal gegessen hat und sind daher nicht aussagekräftig.

Noch weniger aussagekräftig sind Tests, die versprechen, dass mit einer Haarprobe Allergien nachgewiesen werden können. Denn: Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Allergien anhand von Haarproben festgestellt werden können.

Eine seriöse Abklärung einer möglichen Allergie oder Intoleranz sollte immer ärztlich begleitet werden. Dabei wird im Gespräch zunächst genau geklärt, welche Nahrungsmittel wann welche Beschwerden auslösen. Für weitergehende Abklärungen stehen dann diverse Tests zur Verfügung. Egal bei welcher Methode: Die Resultate der Tests müssen immer von einem Facharzt, einer Fachärztin für Allergologie eingeordnet und gemeinsam mit den Beschwerden beurteilt werden.

Unsere Empfehlung: Um herauszufinden, welches Nahrungsmittel Sie nicht vertragen, konsultieren Sie besser eine Fachperson. Ansonsten verzichten Sie womöglich auf Dinge, die Sie gar nicht müssten. Und dadurch erhöht sich auch das Risiko für einen Nährstoffmangel.

Herzlich, Alexandra Heimann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Juni 2023

Allergie auf Mückenstiche?

Frage:
Liebe aha!infoline, Mückenstiche jucken mich jeweils so stark, dass ich fast wahnsinnig werde. Auch schwillt die Haut rundherum immer an. Bin ich etwa auch Mückenstiche allergisch? Liebe Grüsse, Herr N.

Antwort:
Lieber Herr N. – Ich kann Sie beruhigen: Eine Allergie auf Mücken ist ausgesprochen selten. Dass sich um die Einstichstelle eine rund ein Zentimeter grosse Quaddel zeigt, ist ganz normal. Dies ist die lokale Abwehrreaktion auf den Speichel der Mücke, der während des Stichs das Gewebe betäubt und die Blutgerinnung hemmt. So erklärt sich auch der lästige Juckreiz. Am besten sollten Sie sich nicht kratzen, damit keine Bakterien in den Stich eindringen. Kühlen kann helfen, sowie das Auftragen von juckreizstillenden Cremen und Gels. Bei grösseren Entzündungen werden von der Ärztin, vom Arzt kortisonhaltige Salben abgegeben. Abhilfe gegen den Juckreiz schafft auch ein Antihistaminikum in Form von Tabletten.

Am besten lassen Sie sich gar nicht erst stechen: Tragen Sie draussen helle, lange, nicht zu enganliegende Kleidung. Auch Mückenschutzmittel halten die Blutsauger fern. Wenn Sie heikle Haut haben, sollten Sie bei der Auswahl der Produkte sorgfältig sein, um Kontaktallergien zu vermeiden. Wenn Sie eine Kontaktallergien beispielsweise auf Duftstoffe haben, sollten Sie auf Produkte zurückgreifen, die keine Duftstoffe enthalten. Sie können den Spray auch auf die Kleider auftragen. Fliegengitter sperren Mücken aus dem Haus und ein Moskitonetz weg vom Bett. Will man Mücken keine Brutstätten bieten, lässt man keine mit Wasser gefüllten Gefässe – Pflanztöpfe, Regenwassertonnen, Badebecken – auf Balkon, Terrasse oder im Garten stehen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen, möglichst stichfreien Sommer!

Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

April 2023

Hausstaubmilbenallergie: Vorsicht bei Insekten in Nahrungsmitteln?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich bin allergisch auf Hausstaubmilben. Letzthin habe ich gelesen, dass ich mit dieser Allergie darauf achten muss, dass ich keine Nahrungsmittel esse, die Insekten enthalten. Stimmt das wirklich? Herzlich, Frau B.

Antwort:
Liebe Frau B. – Es ist in der Tat so, dass Personen, die allergisch auf Hausstaubmilben sind, auch auf Insekten reagieren können. Der Grund dafür sind verwandte Proteine, die Kreuzreaktionen auslösen können. Dasselbe gilt für Personen, die auf Krebs- und Weichtiere allergisch reagieren.

Aus diesem Grund müssen Insekten als Zutat – egal wie winzig die Menge auch ist – wie Allergene gut sichtbar hervorgehoben deklariert werden. Auf der Verpackung muss sogar vermerkt sein, dass die Zutat bei Personen, die gegen Hausstaubmilben sowie gegen Krebs- und Weichtiere und Erzeugnisse daraus allergisch sind, allergische Reaktionen auslösen kann. Wir raten Ihnen, immer die Zutatenliste gut zu lesen, auch bei bereits bekannten Produkten. Denn Rezepturen und somit auch Zutaten können ändern. Vorsicht auch bei Reisen ins Ausland: Sind bei uns Insekten auf dem Teller noch eher eine Seltenheit, gehören die Krabbeltiere vielerorts zu den Grundnahrungsmitteln.

Herzliche Grüsse, Marie-Hélène Corajod, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

März 2023

Warum sind «frei von»-Produkte teurer?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich muss mich leider strikt glutenfrei ernähren, da ich an Zöliakie leide. Dabei bin ich froh, dass ich auf glutenfreie Produkte wie etwa Brote oder Müesli zurückgreifen kann. Aber warum sind diese teurer als die herkömmlichen Varianten? Herzlich, Herr K.

Antwort:
Lieber Herr K. – Auf die Preise von Spezialprodukten wie etwa glutenfreies Brot oder Milch ohne Laktose haben verschiedene Faktoren Einfluss: Bei glutenfreien Produkten muss penibel darauf geachtet werden, dass die Mehle – etwa aus Reis oder Mais – von der Anpflanzung bis zur Verarbeitung strikt von glutenhaltigem Getreide getrennt werden. Weil Gluten als Klebereiweiss wegfällt, braucht der Teig zudem meist ein paar Zutaten mehr, damit daraus ein Brot wird, das vom Geschmack und der Konsistenz her ähnlich wie herkömmliche Brote ist. Somit ist auch die Herstellungsart aufwändiger. Nicht nur bei Backwaren, sondern auch bei laktosefreier Milch braucht es zusätzliche Herstellungsschritte – wenn etwa mit Hilfe des Enzyms Laktase der Milchzucker gespalten wird. Und ein weiterer Grund, warum Spezialprodukte teurer sind, ist: Die Produktionsmengen fallen kleiner aus und somit ist das einzelne Produkt teurer. Wird das Produkt ausserdem mit dem Allergie-Gütesiegel zertifiziert, damit Betroffene garantiert sicher sein können, dass das Allergen nicht enthalten ist, verursacht dies ebenfalls einen Mehraufwand.

Ich hoffe, dass Ihnen meine Ausführungen weitergeholfen haben.

Herzliche Grüsse, Laure Tercier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Januar 2023

Hautausschlag von Schminke?

Frage:
Liebe aha!infoline, letztes Jahr bin ich geschminkt an den Fasnachtsumzug und hatte danach zwei Tage lang Pusteln und Quaddeln im Gesicht. Das möchte ich heuer gerne vermeiden, aber auf die «schönsten Tage im Jahr» auch nicht verzichten… Auf was sollte ich mit sensibler Haut bei der Schminke achten? Frau L.

Antwort:
Liebe Frau L. – Wenn sich auf der Haut Rötungen, Pusteln oder Quaddeln etwa nach dem Kontakt mit Schminke oder einem Pflegeprodukt zeigen, dann könnte ein Kontaktekzem die Ursache sein. Problematische Inhaltsstoffe in Theater- und Fasnachtsschminke können in die Haut eindringen und allergische Reaktionen auslösen. Diese Reaktionen treten meist verzögert auf, also ein bis zwei Tage nach Verwendung der Schminke. Manchmal sind auch Hautareale betroffen, die mit der allergieauslösenden Substanz keinen Kontakt hatten.

Vorsorgen können Sie ganz einfach: Achten Sie beim Kauf der Schminke auf Produkte ohne Duftstoffe sowie ohne Konservierungsmittel. Diese sind häufig Ursache für Beschwerden. Ein paar Tage vor dem Gebrauch besser die Schminke testen – zum Beispiel auf der Unterarm-Innenseite. Vor dem Schminken macht es Sinn, eine reichhaltige Creme einzucremen. Ausserdem sollten Sie sich nicht zu häufig und zu grossflächig schminken und auch keine alten Produkte verwenden.

Falls Sie wissen, auf welche Inhaltsstoffe Sie allergisch reagieren, sollten Sie auch diese meiden und alternative Produkte suchen. Lassen Sie sich dazu in der Drogerie oder Apotheke beraten.

Wir wünschen heiteres Narrentreiben! Noemi Beuret, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Dezember 2022

Sind alle Nüsse tabu?

Frage:
Liebe aha!infoline, unser Kind hat erst letzthin die Diagnose Nussallergie erhalten. Genauer gesagt: Sie reagiert auf Haselnüsse allergisch. Müssen wir nun auch alle anderen Nüsse von unserem Speiseplan streichen? Vielen Dank für Ihre Antwort, Frau I.

Antwort:
Liebe Frau I. – Das kommt darauf an. Bei einer Nussallergie besteht nicht automatisch eine Allergie auf alle Nüsse. Die Allergologin, der Allergologe kann mittels genauer Allergietests feststellen, auf welche Nusssorten Ihr Kind allergisch reagiert. Dazu gehört etwa eine so genannte orale Provokation. Mit dieser Testung kann ausserdem herausgefunden werden, ob Ihr Kind auch auf Spuren von Haselnüssen verzichten muss oder ob es kleine Mengen verträgt.

Gut zu wissen: Erdnüsse sind botanisch gesehen keine Nüsse, sondern gehören zur Familie der Hülsenfrüchte. Dasselbe gilt für Kokosnuss, Muskatnuss, Pinienkernen und Butternusskürbis. Sie alle haben nichts mit Nüssen zu tun, obwohl sie ähnlich heissen. Und neben einer bestehenden Nussallergie kann auch eine Allergie auf diese Lebensmittel auftreten. Dies sollte ebenfalls mit einem Facharzt, einer Fachärztin für Allergologie abgeklärt werden.

Bettina Ravazzolo, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Oktober 2022

Was bringen Luftfilter wirklich?

Frage:
Liebe aha!infoline, seit längerem schon leide ich an einer Haustaubmilbenallergie. Vor allem im Herbst und Winter sind meine Beschwerden besonders schlimm, tränende Augen, verstopfte Nase und so weiter. Am Morgen nach dem Aufwachen leide ich am meisten. Nun habe ich gelesen, dass ein Luftreiniger Abhilfe schaffen könnte. Wie schätzen Sie dies ein? Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Z.

Antwort:
Lieber Herr Z. – Es ist in der Tat so, dass ein Luftreiniger für Allergikerinnen und Allergiker sinnvoll sein kann, denn damit lassen sich Allergene aus der Luft filtern. Und weniger Allergene bedeuten weniger Beschwerden. Das Prinzip ist einfach: Allergene sind so klein, dass sie sich an Staubpartikel haften und so mit der Luft im ganzen Innenraum verteilen. Die Luft mit allen Partikeln wird in den Luftreiniger eingesaugt, durch einen oder mehrere Filter geschleust, wo die Kleinstteilchen hängen bleiben, und dann wieder abgegeben.

Bei der Suche nach dem passenden Modell ist es wichtig auf eine gute Filterleistung zu achten. Ein HEPA-Filter kann die Filterleistung des Luftreinigers deutlich verbessern. HEPA bedeutet «High Efficiency Particulate Air» und die Filter für Luftreiniger für daheim werden in zwei Klassen – H13 und H14 – unterteilt.

Übrigens: Bei einer Hausstaubmilbenallergie empfehlen wir, Matratzen und Bettdecken in milbenallergendichte Überzüge – sogenannte Encasings – zu packen. Das wird Ihnen helfen – denn im Bett tummeln sich die winzig kleinen Spinnentiere besonders gern!

Nadia Ramseier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

September 2022

Alternativen zu Milch bei Laktoseintoleranz

Frage:
Liebe aha!infoline, ich vertrage keine Laktose mehr und muss nun meinen Milchkonsum anpassen. Meine Tochter meinte, dass ich am einfachsten auf Alternativen wie Soja- oder Hafermilch umsteige, diese sind ja nun überall in den Regalen zu finden. Hat sie damit recht und falls ja, muss ich auf etwas achten? Liebe Grüsse, Frau H.

Antwort:
Liebe Frau H. – Ja, Ihre Tochter hat recht. Ob aus Soja, Hafer, Reis, Mandeln oder Kokosnuss: Alle diese pflanzlichen Alternativen sind von Natur aus laktosefrei und können von Ihnen fürs Müesli oder den Caffè Latte verwendet werden.

Aber Vorsicht: Eine Studie der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften hat gezeigt, dass diese veganen Produkte oftmals weniger Proteine, Kalzium sowie bestimmte Vitamine und Mineralien enthalten, dafür aber mehr Salz und Zucker. Wir raten Ihnen daher auf den Nährstoffgehalt der Ersatzgetränke zu achten. Teils werden bestimmte Stoffe wie etwa Kalzium oder Vitamin B12 künstlich zugesetzt. Oder aber Sie gleichen einen allfälligen Nährstoffmangel mit anderen Nahrungsmitteln aus. Vor allem genügend Kalzium ist für Frauen wichtig, um das Osteoporose-Risiko zu senken. Noch eine andere Möglichkeit: Sie können auch auf laktosefreie Kuhmilch umsteigen, die entsprechend gekennzeichnet ist. Diese hat die gleichen Inhaltsstoffe wie «normale» Kuhmilch, ausser dass der Milchzucker bereits aufgespaltet ist.

Herzlich, Laure Tercier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

August 2022

Asthmaanfall in der Schule

Frage:
Liebe aha!infoline, unser Sohn hat eine Hausstaubmilbenallergie. Offenbar getriggert durch einen Teppich hatte er letzthin trotz aller Vorsichtsmassnahmen einen Asthmaanfall, es war schrecklich. Nun haben wir diverse Notfallmedikamente zu Hause, die wir bei Bedarf anwenden müssen. Was sollen wir aber mit der Schule machen, die jetzt losgeht? Herzliche Grüsse, Frau C.

Antwort:
Liebe Frau C. – Wir empfehlen Ihnen, alle Bezugspersonen über die Hausstaubmilbenallergie Ihres Sohnes sowie über sein Asthma und das Vorgehen in Notfällen zu informieren. Dazu gehören neben verantwortlichen Personen in der Schule auch Eltern von anderen Kindern, mit denen sich Ihr Sohn regelmässig trifft.

Gut möglich, dass diese erst unsicher auf diese Information reagieren – meistens passiert dies aus Mangel an Wissen und der Angst, etwas falsch zu machen. Deswegen kann es hilfreich sein, ein paar wichtige Informationen schriftlich abzugeben. Ein weiterer Tipp: Gehen Sie die Notfallmedikamente gemeinsam mit der Klassenlehrerin, dem Klassenlehrer durch, erklären Sie deren Gebrauch. Geben Sie unbedingt Ihre Telefonnummer an, unter der Sie im Notfall zu erreichen sind.

Je nach Alter Ihres Sohnes kann es sinnvoll sein, ihn ebenfalls entsprechend zu instruieren. Wichtig: Ihr Sohn sollte die Medikamente entweder stets auf sich tragen oder Sie deponieren diese in der Schule bei der Betreuungsperson. Eine Hausstaubmilbenallergie kann auch an der Ursache angegangen werden – mit einer Desensibilisierung.

Wir wünschen einen guten Schulstart! Herzlich, Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Juni 2022

Heuschnupfen schlimmer durch Sommersmog?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich bin im Sommer wann immer möglich mit dem Velo unterwegs, fahre auch in die Stadt zur Arbeit. Und mir ist klar: Abgase von Autos und Motorrädern sind schlecht für die Gesundheit und die Lunge. Aber man will sich ja bewegen… Nun ist mir aufgefallen, dass auch meine Heuschnupfensymptome stärker werden. Ist das möglich? Sportliche Grüsse, Herr R.

Antwort:
Lieber Herr R. – Ja, effektiv ist es so, dass Luftschadstoffe die allergene Wirkung der Pollen verstärken: So reizen etwa Stickoxide und Ozon, die vor allem im verkehrsbedingten Sommersmog vorkommen, die Schleimhäute. Treffen zusätzlich noch Pollen auf diese, können sich Allergiesymptome leider verschärfen.

Und nicht nur das: Auch die Pollen selber werden durch Abgase aggressiver: Die mit chemischen Stoffen wie Nitraten oder Sulfaten belasteten Partikel aus Verbrennungsprozessen in Motoren und Industrie verändern die Eiweisse der Pollenkörner und machen diese allergener. Insbesondere in der Stadt, wo die Konzentration von Luftschadstoffen höher ist. Umso wichtiger ist es daher, einen Heuschnupfen medikamentös zu behandeln und Pollen und Abgasen so gut es geht aus dem Weg zu gehen.

Das könnte für Sie bedeuten: Bei starkem Pollenflug – zu beobachten über unsere App Pollen-News – ein Antihistaminika einzunehmen, bevor Sie aufs Velo steigen und die Nase regelmässig mit Meersalz zu spülen, um die Schleimhäute zu reinigen. Oder auch mal auf ÖV umzusteigen.

Beste Grüsse und einen schönen Sommer! Noemi Beuret, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Mai 2022

Löst Spargel Ekzeme aus?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich liebe Spargeln und koche mir relativ oft einen Bund. Es fällt mir auf, dass ich nach dem Schälen jeweils rote entzündete Stellen an den Händen habe, die ziemlich jucken. Sie treten nicht sofort auf, sondern etwas später. Nun bin ich unsicher: Könnte es womöglich der Spargel sein, der das verursacht? Frühlingsgrüsse, Frau Z.

Antwort:
Liebe Frau Z. – Eigentlich ist der Spargel ein sehr allergenarmes, gesundes Gemüse! Aber tatsächlich kann er in seltenen Fällen Allergien auslösen. Schuld daran ist der im Spargel enthaltende Wachstumsstoff 1,2,3-Trithian-5-Carboxylsäure. Es sind vor allem Menschen, die viel Spargel schälen und mit Spargel arbeiten, die diese Allergie entwickeln. Von Spargelarbeiterinnen und -arbeitern wird sie als «Spargelkrätze» bezeichnet. Meistens führen die allergischen Reaktionen zu Hautausschlägen an den Händen, aber auch im Gesicht. Es können zudem Atemwegsreizungen auftreten oder sogar Asthmaanfälle.

Wird die Allergie erkannt und richtig diagnostiziert, kann man mit einigen Vorkehrungen weiterhin ein Spargelessen geniessen – denn: Die allergieauslösende Substanz wird beim Kochen zerstört. Beim Zubereiten kann man Gummi-Handschuhe tragen und darauf achten, dass Schleimhäute von Nase und Augen nicht mit Saft des rohen Spargels in Berührung kommen. Löst eine starke Allergie Asthma aus, helfen entsprechende Notfallmedikamente.

Roxane Guillod, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

März 2022

Honig gegen Pollenallergie?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich leide schon ein paar Jahre an Heuschnupfen. Vor allem die Gräser lassen mich niesen und schnäuzen. Eine Freundin hat mir letzthin erzählt, dass ein Löffel Honig pro Tag bei einer Pollenallergie helfen kann. Man gewöhne sich dadurch quasi an die Pollen. Stimmt das? Liebe Grüsse, Herr B.

Antwort:
Lieber Herr B. – Leider müssen wir Sie enttäuschen: Wir kennen bis heute keine wissenschaftliche Studie, welche die Wirksamkeit von Honig gegen Heuschnupfen belegt. Wenn Sie Ihren Körper an die Pollen der Gräser gewöhnen möchten, wählen Sie dafür besser eine Desensibilisierung – auch allergenspezifische Immuntherapie genannt – durch einen Allergologen, eine Allergologin. Laut Studien können mit dieser ursächlichen Therapie die Beschwerden um 75 bis 80 Prozent gelindert und der Medikamentenverbrauch deutlich reduziert werden.

Vorsicht übrigens, wenn Sie nach dem Konsum von Honig Beschwerden haben. Menschen, die auf bestimmte Pollenarten allergisch sind, können auch auf Honig mit den entsprechenden Pollen reagieren – etwa mit Schwellungen oder Juckreiz im Mund. Meist können Pollenallergiker und Pollenallergikerinnen Honig jedoch ohne Probleme essen.

Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Juckende Quaddeln beim Schlitteln

Frage:
Liebe aha!infoline, letzten Samstag wollte ich mit meiner Familie Schlitteln gehen. Kaum war ich draussen – und es war wirklich eisig kalt – fing meine Haut plötzlich an den Händen und im Gesicht zu jucken an und es bildeten sich rote Quaddeln, als ob ich Brennnesseln gestreift hätte. Was könnte das sein? Liebe Grüsse, Frau U.

Antwort:
Liebe Frau U. – Gerötete Haut, juckende Quaddeln: Die von Ihnen beschriebenen Symptome sind typisch für eine Urtikaria, auch Nesselfieber genannt. Da ihre Beschwerden nach dem Wechsel vom warmen Zuhause in die kalte Luft aufgetaucht sind, handelt es sich vermutlich um eine Kälteurtikaria. Dafür spricht auch, dass Sie nur an jenen Körperstellen Quaddeln hatten, die der Kälte ausgesetzt waren. Dasselbe Resultat liefert Ihnen vermutlich auch unser Urtikaria-Test.

Um die Diagnose zu bestätigen, wenden Sie sich am besten an einen Arzt, an eine Ärztin. Diese können anhand von Tests sichern, was genau bei Ihnen die Hautreaktion ausgelöst hat.

Leider lässt sich eine Kälteurtikaria nicht heilen. Aber die Beschwerden lassen sich lindern: In dem Sie Kältereize möglichst vermeiden – zum Beispiel durch warme Kleidung, Handschuhe oder mit einer Fettcreme für die Haut. Kommt es trotzdem zu Quaddeln und Juckreiz, können Antihistaminika helfen.

Die gute Nachricht: Eine Kälteurtikaria verschwindet in der Regel nach einiger Zeit von allein wieder. Meistens dauert es allerdings etwa vier bis fünf Jahre.

Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Dezember 2021

Herzrasen nach Punsch und Glühwein?

Frage:
Liebe aha!infoline, nach einer Tasse Glühwein glühte mein Kopf letzthin tatsächlich: Meine Wangen wurden sehr rot und heiss, die Nase fing an zu laufen und auf meinen Armen bildeten sich juckende Quaddeln. Auch alkoholfreien Punsch vertrage ich nicht. Bereits beim zweiten Schluck juckt mein ganzer Mundbereich unerträglich. Was ist nur los? Liebe Grüsse, Herr V.

Antwort:
Lieber Herr V. – Auslöser Ihrer Beschwerden sind vermutlich zwei Zutaten: Rotwein und Gewürze. Der Rotwein kann bei Personen mit einer Histaminintoleranz aufgrund seines hohen Histamingehalts die von Ihnen beschriebenen Symptome auslösen. Man nimmt an, dass sie entstehen, weil das durch die Nahrung aufgenommene Histamin nicht durch die histaminabbauenden Enzyme bewältigt werden kann. Eine strikt histaminarme Ernährung ist meistens aber nicht nötig, aber besser verzichten Sie künftig trotzdem auf Glühwein. Sollten ähnliche Symptome regelmässig auftreten und Sie sich in Ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlen, raten wir Ihnen zu einem Arztbesuch, um eine klare Diagnose zu erhalten.

Auch Gewürze wie Anis, Zimt oder Gewürznelken, die in vielen Weihnachtsleckereien vorkommen, sind für einige Heuschnupfengeplagte nicht ganz offensichtliche Auslöser von Beschwerden. Sie können nämlich eine pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie hervorrufen – eine so genannte Kreuzreaktion. Weil Eiweisse der Pollen und gewisser Lebensmittel ähnlich sind, erkennt der Körper letztere ebenfalls als Allergene und reagiert. In der Regel beschränken sich die Symptome wie Kribbeln oder Jucken auf den Mundbereich. Am besten wählen Sie eine Alternative ohne diese Gewürze.

Schöne Adventszeit! Roxane Guillod, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Oktober 2021

Allergisch auf Chlor?

Frage:
Liebe aha!infoline, nach jedem Aufenthalt im Hallenbad ärgert mich ein mühsam juckender Hautausschlag und meine Augen brennen unerträglich. Kann es sein, dass ich auf Chlor allergisch bin? Vielen Dank für Ihre Antwort, Frau T.

Antwort:
Liebe Frau T. – Allergien auf Chlor sind sehr selten. In den meisten Fällen beruhen die Beschwerden nach dem Hallenbadbesuch auf der Reizung der Haut und Schleimhäute durch Chlor. Dafür typisch sind die von Ihnen beschriebenen Symptome wie juckende, gerötete Haut mit Pusteln oder brennende Augen.

Ein paar Massnahmen können dazu beitragen, dass Sie nach der nächsten Schwimmeinheit weniger Beschwerden haben:

  • Duschen Sie sich bereits vor dem Schwimmen gut ab. Aus zwei Gründen: Erstens lassen sich dadurch viele Stoffe wie etwa Hautzellen oder Schweiss beseitigen, mit denen Chlor reagieren könnte. Zweitens gelangen dadurch auch weniger solche Partikel ins Wasser; es entsteht weniger reizendes Chloramin.
  • Ziehen Sie eine Schwimmbrille an.
  • Duschen Sie sich gleich im Anschluss ans Schwimmen gut ab, damit das Chlorwasser abgespült wird.
  • Benutzen Sie beim Duschen ein mildes, pH-neutrales Duschgel.
  • Cremen Sie Ihre Haut mit einer rückfettenden Creme gut ein.

Sollten Sie unsicher sein, ob Sie nicht doch an einer Chlorallergie leiden, empfehlen wir Ihnen sich allergologisch abklären zu lassen.

Noemi Beuret, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

September 2021

Hühnerei-Allergie: Ist Ei im Kuchen verträglich?

Frage:
Liebe aha!infoline, mein dreijähriger Sohn leidet an einer Hühnerei-Allergie. Muss er auf Ei in allen Formen verzichten – also auch gekocht und verbacken? Liebe Grüsse, Herr G.

Antwort:
Lieber Herr G. – Ob verbackene oder gekochte Eier verträglich sind, kommt darauf an, auf welches Allergen Ihr Kind reagiert. Bisher wurden im Hühnerei – das heisst vor allem im Eiweiss – vier Allergene identifiziert. Drei davon sind hitzelabil. Das heisst: Ihre Struktur zerfällt bei hohen Temperaturen und Allergiebetroffene vertragen Gerichte damit. Das Hühnerei-Allergen muss jedoch für längere Zeit einer bestimmten Hitze ausgesetzt sein, also «verbacken» werden. Konkret bedeutet dies, dass Kuchen mit Eiern eine Stunde bei 180°C im Ofen sein müssen. Muffins mindestens 25–30 Minuten bei 180° C. Rührei oder Cremen bleiben leider weiterhin tabu, weil diese nicht richtig durchgebacken werden können.

Aber wie finden Sie nun heraus, auf was Ihr Kind genau reagiert? Mit einem Bluttest kann der Arzt oder die Kinderärztin zunächst ermitteln, auf welche Allergene das Immunsystem Ihres Kindes bereits Antikörper gebildet hat. Diese sogenannte Sensibilisierung weist jedoch noch nicht darauf hin, ob auch wirklich eine Allergie besteht. Anhand eines oralen Provokationstests, der stationär unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird, kann dann eruiert werden, auf welches Allergen Ihr Kind tatsächlich reagiert und ab welcher Menge. Die gute Nachricht zum Schluss: 60 bis 80 Prozent aller Kleinkinder mit Hühnerei-Allergie entwickeln bis zum Schulkindalter eine Toleranz.

Alles Gute! Laure Tercier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

PS: Im Beitrag «Backen ohne Ei» finden Sie übrigens viele Tipps, wie sich Eier beim Backen ersetzen lassen.

Juli 2021

Wespenstich in der Schwangerschaft

Frage:
Liebe aha!infoline, zurzeit fliegen die Wespen wieder fleissig umher. Ich fürchte mich eigentlich nicht vor ihnen, habe bei einem Stich auch noch nie allergisch reagiert. Nun bin ich aber im siebten Monat schwanger und frage mich, ob ein Wespenstich in der Schwangerschaft gefährlich für das Baby sein könnte? Liebe Grüsse, Frau P.

Antwort:
Liebe Frau P. – Wir können Sie beruhigen: Ein Wespenstich ist für eine schwangere Frau, die bisher nicht allergisch auf Insektengift reagiert hat, nicht gefährlicher als sonst. Für das Ungeborene hat dies keine Auswirkungen – auch nicht bei einem Stich in den Bauch. Unabhängig von einer Allergie gilt jedoch: Werden Sie im Hals- oder Mundbereich gestochen, sollten Sie die betroffene Stelle sofort kühlen, in dem Sie etwa Eiswürfel lutschen und umgehend die Sanität rufen (Telefonnummer 144). Das Kühlen verzögert ein allfälliges Zuschwellen der Atemwege.

Ein Wermutstropfen bleibt: Eine Bienen- oder Wespengiftallergie kann sich jederzeit entwickeln. Darum ist richtiges Handeln gefragt, wenn Sie innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde nach einem Stich Anzeichen einer Allergie zeigen: etwa Hautreaktionen über den ganzen Körper, Gesichtsschwellungen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot oder Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder Herz-Kreislauf-Kollaps. Eine solche schwere allergische Reaktion kann lebensgefährlich sein. Man muss unverzüglich den Notarzt rufen.

Liebe Grüsse und weiterhin eine gute Schwangerschaft, Nadia Ramseier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Juni 2021

Stärkere Symptome vor Gewitter?

Frage:
Liebe aha!infoline, als langjähriger Pollenallergiker war ich bisher der Meinung, dass Regen die Luft von Pollen reinigt und so Erleichterung bringt. Ein Freund von mir meinte nun, dass dies bei einem Gewitter jedoch nicht der Fall ist. Wer hat denn nun recht und warum? Liebe Grüsse, Herr Z.

Antwort:
Lieber Herr Z. – Sowohl Sie als auch Ihr Freund haben recht. Es ist tatsächlich so, dass Regen die Pollen aus der Luft wäscht, wenn dieser mindestens eine halbe Stunde andauert. Anders sieht aber die Situation vor oder zu Beginn eines Gewitters aus: Abwinde und Regen bringen die Gräserpollen aus den höheren Luftschichten in Bodennähe und somit steigt die Pollenkonzentration da rapide an. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt die Pollen aufquellen bis sie schliesslich bersten. Dadurch werden viele kleinste, allergene Partikel freigesetzt, die noch tiefer in die Atemwege eindringen können als ganze Pollenkörner. Eine Gewitterfront kann folglich bei Menschen mit einer Pollenallergie und allergischem Asthma Juck- und Niesreiz verstärken sowie Husten oder starke Atembeschwerden auslösen. Als Pollenallergiker sollten Sie also bei einem nahenden Gewitter besser im Haus bleiben und die Fenster schliessen. Oder unterwegs auf jeden Fall mit Antihistaminika gewappnet sein.

Liebe Grüsse und alles Gute, Ihre aha!infoline, Noemi Beuret, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz 

Mai 2021

Neurodermitis im Intimbereich

Frage:
Liebe aha!infoline, ich leide schon länger an einem atopischen Ekzem, das nun auch meinen Intimbereich betrifft. Dies belastet mich sehr. Haben Sie mir Tipps, was helfen könnte? Liebe Grüsse, Frau A.

Antwort:
Liebe Frau A. – Ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) kann in der Tat alle Bereiche unserer Haut betreffen. Für die Behandlung im Intimbereich gibt es einige Empfehlungen, die auch generell bei einem atopischen Ekzem hilfreich sind.

Versuchen Sie mechanische Belastungen des Intimbereichs zu vermeiden wie etwa durch Radfahren oder zu enge Unterwäsche aus nicht-atmungsaktiven Materialien. Tragen Sie direkt auf der Haut nur weiche Stoffe wie glatte Seide, Viskose, Lyocell oder gekämmte Baumwolle. Es hilft auch die Innenseite der Unterwäsche nach aussen zu drehen, da die Nähte reizen können. Beim Kleiderwaschen sollten Sie auf Weichspüler verzichten und stattdessen eine kleine Menge Essig verwenden.

Für die tägliche Basispflege der Haut nutzen Sie idealerweise Produkte ohne Farb-, Konservierungs- und Duftstoffe sowie leicht rückfettende Produkte mit hautfreundlichem pH-Wert von 5,5. Verzichten Sie auf Feuchttücher oder Desinfektionscremes. Cremen Sie auch die Haut im Intimbereich ein – mit fett- und feuchtigkeitshaltigen Pflegeprodukten. Möglicherweise empfinden Sie nicht dasselbe Produkt als angenehm wie am übrigen Körper. Ureahaltige Cremes etwa sollten Sie eher meiden, weil sie brennen können. Leichte bis mittelschwere Entzündungen werden in Absprache mit der Ärztin, dem Arzt in der Regel mit kortisonhaltigen Produkten behandelt, die entzündungshemmend wirken und insbesondere bei leichten bis mittelschweren Entzündungen angewendet werden. Immunmodulatoren wirken ebenfalls antientzündlich und sind für den Genitalbereich ebenfalls gut geeignet. Auch diese Medikamente werden vom Arzt oder der Ärztin verschrieben. Falls Sie noch nicht in ärztlicher Behandlung sind, empfehlen wir Ihnen, sich mit einer Fachperson im Bereich Dermatologie abzusprechen.

Liebe Grüsse und gute Besserung, Ihre aha!infoline, Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

März 2021

Allergisch auf Putzmittel?

Frage:
Liebe aha!infoline, vor zwei Tagen habe ich meine Wohnung gründlich gereinigt – Möbel, Böden, Einbauschränke und Fenster. Seit diesem Frühlingsputz jucken meine Augen und ich habe Kopfschmerzen. Könnte hier ein Zusammenhang bestehen? Liebe Grüsse, Herr J.

Antwort:
Lieber Herr J. – Reinigungsmittel können in der Tat Inhaltsstoffe enthalten, die Reizungen oder allergischen Reaktionen auslösen. So vertragen manche Personen keine Duft- oder Farbstoffe und reagieren – wie von Ihnen beschrieben – mit tränenden, juckenden Augen. Auch Asthmasymptome sind möglich sowie verzögerte Reaktionen auf der Haut wie etwa Rötungen, Ekzeme oder Juckreiz. Zudem können unspezifische Beschwerden wie Migräne oder Unwohlsein auftreten. Wir raten Ihnen deshalb, Produkte zu verwenden, die frei von Duft- und Farbstoffen sind. Ausserdem sollten Reinigungsmittel eher knapp dosiert werden. Fürs Abstauben reicht oft ein feuchtes Mikrofasertuch, ganz ohne Putzmittel. Flüssigprodukte sind Sprays vorzuziehen, da sie die Atemwege weniger belasten. Falls es doch ein Spray ist: Besser Pumpsprays verwenden statt Sprays mit Treibstoffmitteln. Der Grund: Pumpsprays bilden grössere Tröpfchen, die weniger tief in die Atemwege eindringen. Produkte, die sich für Menschen mit Allergien und Intoleranzen besonders eignen, sind mit dem Allergie-Gütesiegel gekennzeichnet; die zertifizierten Wasch- und Reinigungsmittel finden Sie hier.

Sollten die Symptome länger bestehen bleiben oder schlimmer werden, empfehlen wir Ihnen eine ärztliche Abklärung. Es ist hilfreich und wichtig, den Auslöser zu bestimmen, damit Sie diesen in Zukunft meiden können.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline, Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Januar 2021

Ist glutenfrei gesünder?

Frage:
Liebe aha!infoline, auf sozialen Medien lese ich immer wieder von Personen, die sich glutenfrei ernähren und sich so besser fühlen. Ist eine Ernährung ohne Gluten tatsächlich gesünder? Liebe Grüsse, Frau S.

Antwort:
Liebe Frau S. – Dass sich immer mehr Personen ohne diagnostizierte Unverträglichkeit glutenfrei ernähren, wird auch von uns Fachpersonen festgestellt. Dabei werden hauptsächlich zwei Vorteile der glutenfreien Ernährung genannt: die Reduktion des Körpergewichts und die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Diese Effekte sind wissenschaftlich aber nicht schlüssig nachgewiesen, Studien dazu liefern widersprüchliche Aussagen. Zudem wird durch den Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel die Auswahl stark eingeschränkt. Wer sich ohne Gluten ernährt, muss umso bewusster auf seine Ernährung achten, um den Körper mit genügend Nährstoffen zu versorgen und gesundheitliche Risiken wie Mangelerscheinungen zu vermeiden. Denn Weizenprodukte können eine wichtige Quelle für Nahrungsfasern, Vitamine und Mineralstoffe sein. Fehlen Nahrungsfasern, kann das zu Verstopfungen und anderen Verdauungsproblemen führen; es birgt auch ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und andere chronische Erkrankungen. Zudem enthalten glutenfreie Spezialprodukte aufgrund ihres Produktionsprozesses oft mehr Fett und weniger Nahrungsfasern als die entsprechenden glutenhaltigen Produkte.

Eine glutenfreie Ernährung ist daher nur nötig, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten ärztlich diagnostiziert wurde. Glutenfreie Alternativen wie Buchweizen oder Quinoa sind aber auch ohne diagnostizierte Unverträglichkeiten eine wertvolle Bereicherung des Speiseplanes.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

Oktober 2020

Heuschnupfen im Herbst?

Frage:
Liebe aha!infoline, seit einer Woche jucken und tränen meine Augen, sobald ich draussen bin. Wie bei Heuschnupfen. Dabei dachte ich, die Pollensaison ist vorüber. Haben Sie eine Idee, was mich plagt? Liebe Grüsse, Frau A.

Antwort:
Liebe Frau A. – Da praktisch keine Pollen in der Luft sind, ist es möglich, dass es sich bei Ihren Beschwerden um eine Schimmelpilzallergie handelt. Gerade an feuchtwarmen Herbsttagen ist die Konzentration der Pilzsporen draussen so hoch, dass sie allergische Symptome auslösen können. Aufpassen heisst es also etwa beim Waldspaziergang, beim Laubrechen oder bei Gartenarbeiten.

Die Symptome sind sehr ähnlich wie bei einer Pollenallergie: Niesreiz, Fliessschnupfen, tränende Augen, Husten oder auch Asthma. Am besten lassen Sie sich allergologisch abklären, um eine sichere Diagnose zu erhalten. Als Therapie geht es in erster Linie darum, das Allergen möglichst zu meiden. Die Symptome lassen sich mit Antihistaminika behandeln, allenfalls in Kombination mit Kortison. Eine starke Schimmelpilzallergie kann aber auch ursächlich angegangen werden – mit einer allergenspezifischen Immuntherapie, einer so genannten Desensibilisierung.

Beste Grüsse, Ihre aha!infoline

September 2020

Allergisch auf Wespen?

Frage:
Liebe aha!infoline, letzte Woche hat mich eine Wespe in den Arm gestochen. Daraufhin ist er grossflächig und sehr schmerzhaft angeschwollen. Handelt es sich dabei um eine allergische Reaktion? Liebe Grüsse, Herr Z.

Antwort:
Lieber Herr Z. – Wir können Sie etwas beruhigen: Sie hatten vermutlich eine schwere Lokalreaktion, die keine Allergie und normalerweise auch nicht gefährlich ist.

Grundsätzlich gilt eine Schwellung bis zu 10 Zentimeter Grösse um die Einstichstelle als normal. Diese kann rot sein und jucken. Die Symptome verschwinden innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen wieder. Ist die Schwellung – wie bei Ihnen – grösser und dauert länger als 24 Stunden, spricht man von einer schweren Lokalreaktion. In beiden Fällen hilft es, die Hautstelle zu kühlen. Antihistaminika können zusätzlich den Juckreiz lindern.

Anders sind die Symptome bei einer Insektengiftallergie, die innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde nach dem Stich auftreten: Juckreiz am ganzen Körper, Nesselfieber, Schwindel, Erbrechen bis hin zu Atemnot und Herzrasen. Mit Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand oder sogar Herz-Kreislauf-Kollaps kann diese starke allergische Reaktion – ein anaphylaktischer Schock – lebensgefährlich sein. Menschen mit einer Insektengiftallergie sollten immer ein Notfallset mit Antihistaminika, Kortison und eventuell auch einer Adrenalin-Fertigspritze auf sich tragen, das der Arzt, die Ärztin verschrieben hat. Nach einem Stich sofort anwenden und die Sanität rufen (144). Ist kein Notfallset vorhanden: Ruhe bewahren und sofort die Sanität anrufen.

Beste Grüsse, Ihre aha!infoline

August 2020

Allergie beim Hund?

Frage:
Liebe aha!infoline, seit einer Woche kratzt und beisst sich mein Hund ständig am Unterbauch, so dass die Haut dort entzündet ist und schuppt. Flöhe hat er keine. Könnte es sich dabei um eine Allergie handeln? Liebe Grüsse, Herr I.

Antwort:
Lieber Herr I. – Nicht nur wir Menschen kämpfen mit Pollen und anderen Allergenen: Jeder fünfte Hund leidet an einer Allergie oder Intoleranz. Es ist also sehr gut möglich, dass auch Ihr Hund betroffen ist. Die häufigsten Allergieauslöser bei Hunden sind Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben. Die Erkrankung äussert sich meistens – wie von Ihnen beschrieben – als atopisches Ekzem mit Rötungen, Juckreiz und entzündeter Haut. Wir empfehlen Ihnen, einen Termin bei Ihrem Tierarzt, Ihrer Tierärztin zu vereinbaren, damit eine Diagnose gestellt werden kann. Die Therapie ist ähnlich wie beim Menschen: die allergieauslösenden Substanzen möglichst meiden. Auch Medikamente kommen zum Einsatz und in manchen Fällen hilft eine Desensibilisierung.

Beste Grüsse, Ihre aha!infoline

Juni 2020

Auf Früchte allergisch?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich liebe den Sommer und seine Früchte. Doch scheine ich nicht immer gut auf Erdbeeren und Co. zu reagieren: Nach meinem morgendlichen Smoothie bekomme ich Bauschmerzen. Vertrage ich sie nicht? Liebe Grüsse, Frau M.

Antwort:
Liebe Frau M. – Es kann leider gut sein, dass Sie – so wie fast 15 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer – an einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit (Fruktosemalabsorption) leiden. Dies ist keine Allergie, sondern eine Störung im Verdauungstrakt: Ihr Dünndarm kann den Fruchtzucker nicht ausreichend aufnehmen, ein Teil wird im Dickdarm abgebaut – mit möglichen Beschwerden: Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Durchfall, Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Aufstossen. Diagnostiziert wird die Fruktosemalabsorption durch einen H2-Atemtest beim Arzt oder der Ärztin; anschliessend wird mit einer Ernährungsberaterin, einem Ernährungsberater die individuelle Verträglichkeit eruiert. Die gute Nachricht: Meistens vertragen Betroffene eine gewisse Menge an Früchten – zum Beispiel über den Tag verteilt. Oder wenn Obst in Kombination mit anderen Lebensmitteln wie etwa Müesli oder Joghurt gegessen wird. Sie dürfen sich also wahrscheinlich weiter auf Erdbeeren und Co. freuen! Beachten Sie jedoch, dass Bauchschmerzen auch andere Ursachen haben können. Wir empfehlen Ihnen deshalb, sich allenfalls auch mit Ihrem Hausarzt oder einer Ernährungsberaterin abzusprechen.

Beste Grüsse, Ihre aha!infoline

Mai 2020

Neurodermitis – was anziehen?

Frage:
Liebe aha!infoline, meine zweijährige Tochter leidet an einem atopischen Ekzem. Dies diagnostizierte die Kinderärztin vor einer Woche. Sie hat Ekzeme an den Armen und Beinen. Nun bin ich unsicher, auf was ich bei der Wahl der Kleidung achten sollte. Könnten Sie mir ein paar Tipps geben? Liebe Grüsse, Frau I.

Antwort:
Liebe Frau I. – Es ist in der Tat wichtig, dass die Kleidung auf die besonders empfindliche Haut Ihrer Tochter abgestimmt wird. Wir raten in unseren Neurodermitis-Schulungen jeweils zu Folgendem:

  • Direkt auf der Haut nur weiche Stoffmaterialien tragen: glatte Seide, Viscose, Lyocell, gekämmte Baumwolle, sehr feine oder ultrafeine Merinowolle (Faserdicke <20 μm)
  • Wolle und Stoffe vermeiden, die nicht atmungsaktiv sind
  • Kleider mit antimikrobieller Beschichtung oder Baumwollwäsche mit Silberfäden können den Zustand der Haut verbessern
  • Nicht zu warme, sondern leichte, luftdurchlässige Kleidung wählen
  • Kleideretiketten entfernen, da sie reizen können
  • Innenseite der Unterwäsche nach aussen tragen, da die Nähte reizen können
  • Keine Polyesterstrumpfhosen anziehen, besser sind lange Unterhosen
  • Helle Kleider tragen, dunkle Farbstoffe können reizen
  • Bettwäsche aus Leinen oder Baumwolle wählen; Frotteewäsche kann reiben und reizen
  • Als Schlafanzug kann ein Neurodermitis-Anzug dienen
  • Beim Kleiderwaschen darauf achten, dass das Waschmittel vollständig ausgewaschen ist
  • Statt Weichspüler eine kleine Menge Essig verwenden
  • Neue Waschmittel immer erst testen

Diese und noch weitere wichtige Informationen finden Sie übrigens in unserem «Ratgeber bei atopischer Dermatitis»; den Sie kostenlos herunterladen können unter aha!shop.

Beste Grüsse, Ihre aha!infoline

März 2020

Vierzehn allergene Pflanzen?

Frage:
Liebe aha!infoline, als Heuschnupfengeplagter beginne ich momentan jeden Tag mit einem Blick auf die App Pollen-News. Dabei ist mir etwas aufgefallen: Warum werden eigentlich nur die Pollenbelastungen von vierzehn Bäumen, Sträuchern und Gräsern angezeigt? Was ist mit anderen blühenden Pflanzen, sind die nicht schlimm? Ich bin gespannt auf Ihre Antwort. Herzlich, Herr Z., 51 Jahre

Antwort:
Lieber Herr Z. – In der App werden jene vierzehn Pollenarten angezeigt, welche in der Schweiz am häufigsten eine Pollenallergie auslösen. In Zahlen bedeutet dies: Für rund 95 Prozent der Pollenallergien sind in der Schweiz gerade einmal sechs Pflanzen verantwortlich – Gräser, Birken, Eschen, Haseln, Erlen und Beifuss. Die stark allergene Ambrosia wird ebenfalls zu den wichtigen 14 Pollenarten gezählt, obwohl die Pflanze in der Schweiz glücklicherweise nicht weit verbreitet ist; aber bei der Ambrosia reichen nur wenige Pollenkörner in der Luft, um Reaktionen auszulösen. Ebenfalls auf der Liste sind jene fünf Pollenarten, deren allergenes Potenzial als mässig gilt: Hagebuche, Platane, Buche, Eiche, Edelkastanie, Ampfer und Wegerich. Was nicht heisst, dass andere Pollenarten keine Allergien auslösen können – das passiert einfach selten.

Gut möglich, dass in den nächsten Jahren weitere Pollenarten mit Allergiepotenzial dazukommen. Etwa, wenn durch den Klimawandel neue allergene Pflanzen wie die Zypresse bei uns heimisch werden.

Beste Grüsse, Ihre aha!infoline

Januar 2020

Backen ohne Ei

Frage:
Liebe aha!infoline, mein zweijähriger Sohn leidet an einer Allergie auf Hühnerei. Das stellt mich als grosse Backliebhaberin vor ein paar Herausforderungen. Gibt es vielleicht ein paar Tipps, wie ich Eier in Kuchen, Muffins oder anderem süssen Gebäck ersetzen kann? Vielen Dank für Ihre Antwort. Liebe Grüsse, Frau J., 34 Jahre

Antwort:
Liebe Frau J. – Da das Ei beim Backen meistens nicht für den Hauptgeschmack gebraucht, sondern als Binde- oder Backtriebmittel genutzt wird, stehen Ihnen einige Möglichkeiten offen. Es gibt etwa spezielle Ei-Ersatz-Pulver. Ihre Inhaltsstoffe sind meist Stärke, Mehl sowie ein Backtriebmittel. Ein Ei lässt sich aber – je nach Rezept – auch durch andere pflanzliche Alternativen ersetzen. Für süsse Omeletten, Muffins oder Cookies eignet sich zum Beispiel eine halbe reife Banane. Wenn diese sehr reif ist, kann sie einen leichten Eigengeschmack hinterlassen. Bei Rezepten mit Schokolade oder Nüssen lässt sich 1 Ei durch 1 Esslöffel (EL) gemahlene Leinsamen ersetzen, die vorher in 3 EL Wasser quellen. Für Kuchen, Muffins oder andere süsse Backwaren nimmt man 3 EL Apfelmus. Mehr als vier Eier aufs Mal sollte man aber wegen des Geschmacks der Alternativen nicht ersetzen. Bei schweren und weichen Backwaren wie Brownies oder auch bei Cremes kann ein Ei durch 50 – 60 g pürierten Seidentofu ausgetauscht werden. Für Rührteige eignet sich übrigens ein gestrichener EL Sojamehl oder Kichererbsenmehl. Zu guter Letzt: Eine pflanzliche Alternative zu Eischnee ist Aquafaba – das dickflüssige Kochwasser von Kichererbsen und Bohnen.

Viel Spass beim Ausprobieren! Ihre aha!infoline

Dezember 2019

Allergisch auf Weihnachtsguetzli?

Frage:
Liebe aha!infoline, nachdem ich gestern ins Anischräbeli gebissen habe, fühlte sich plötzlich meine Zunge so pelzig an und im Rachen kribbelte es. Bin ich jetzt etwa auch noch allergisch auf Weihnachtsguetzli oder den Anis darin? Ich leide bisher «nur» an einer Pollenallergie. Liebe Grüsse, Herr P., 57 Jahre

Antwort:
Lieber Herr P. – Da Sie auf Pollen allergisch reagieren, handelt es sich in Ihrem Fall vermutlich um eine Kreuzreaktion auf Gewürze wie zum Beispiel Anis. Das heisst: Da die Strukturen von Pollenallergenen und bestimmten Nahrungsmittelallergenen ähnlich sind, werden diese vom Immunsystem nicht unterschieden und dieses reagiert folglich auf beide Allergieauslöser. Gewürze, die in vielen Weihnachtsleckereien wie etwa Lebkuchen oder Glühwein enthalten sind, können bei Pollenallergikerinnen und -allergikern Beschwerden verursachen. In der Regel beschränken sich diese auf den Bereich des Mundes wie ein Kribbeln im Mund, leichte Schwellungen oder eben eine pelzige Zunge. Deswegen empfehlen wir Ihnen, beim Verzehr von Anischräbeli vorsichtig zu sein und bei Reaktionen am besten ganz darauf zu verzichten. Am besten wählen Sie Alternativen ohne Gewürze wie etwa Spitzbuben, Mailänderli oder Sablés.

Vorweihnachtliche Grüsse, Ihre aha!infoline

Oktober 2019

Fondue trotz Laktoseintoleranz?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich vertrage keine Laktose. Nächstes Wochenende bin ich an ein Fondue-Essen eingeladen. Ich habe schon lange keines mehr gegessen und würde es gerne wieder einmal versuchen. Oder sollte ich besser absagen? Liebe Grüsse, Frau K., 26 Jahre

Antwort:
Lieber Frau K. – Sie können die Einladung zum Fondue-Essen annehmen. Ins Caquelon kommen meistens nur gereifte Käsesorten (etwa Gruyère, Vacherin, Emmentaler), die fast keine oder nur noch wenig Laktose enthalten.

Während des Reifeprozesses wird im Käse die Laktose durch die Milchsäurebakterien abgebaut. Aus diesem Grund sind Halbhart- und Hartkäsesorten mit mehreren Monaten Reifezeit so gut wie frei von Milchzucker. Beim Fondue wird eine grosse Portion an Käse und Brot gegessen, was grundsätzlich in der Kombination nicht ganz einfach verdaulich ist. Das liegt aber am Fettgehalt und nicht am Milchzucker.

Tipp: Bei Einladungen können Enzymtabletten, welche Laktase enthalten, zum Essen eingenommen werden. So können Sie das Essen geniessen und bleiben beschwerdefrei.

E Guete & liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

September 2019

Jetzt Heuschnupfen loswerden?

Frage:
Liebe aha!infoline, jetzt im Herbst habe ich endlich Ruhe vor meinem Heuschnupfen. Nun meinte aber eine Freundin, dass jetzt der ideale Zeitpunkt wäre, um mit einer Desensibilisierung zu starten. Stimmt das? Liebe Grüsse, Herr M., 43 Jahre.

Antwort:
Lieber Herr M. – Ihre Freundin hat Recht. Weil im Herbst keine Pollen mehr fliegen, ist dies der beste Zeitpunkt, um mit einer Desensibilisierung zu starten. Der Körper ist kaum mehr Pollen-Allergenen ausgesetzt und er kann langsam und sanft an diese gewöhnt werden. Viele Betroffene spüren meist im folgenden Frühjahr deutlich weniger Symptome. Der Ablauf einer Desensibilisierung oder auch Spezifischen Immuntherapie genannt, ist wie folgt: Mittels Haut- und Bluttests prüft der Allergologe, die Allergologin, welche Stoffe bei Ihnen eine allergische Reaktion auslösen.

Diesem individuellen Profil entsprechend wird die Therapielösung mit Allergenen zusammengestellt, die Ihnen unter ärztlicher Aufsicht in den Oberarm injiziert oder als Tabletten/Tropfen unter die Zunge gelegt wird. Dies wird zuerst in kürzeren, danach in längeren Zeitabständen wiederholt, die Dosis erhöht und so wird Ihr Immunsystem langsam an die Allergene gewöhnt. Die Therapie dauert drei bis fünf Jahre und es ist wichtig, dass sie lückenlos durchgeführt wird. Die Erfolgsquote, dass Sie keine allergischen Beschwerden mehr haben, liegt bei 65 Prozent.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

Juni 2019

Glace mit Gluten?

Frage:
Liebe aha!infoline, mein älterer Sohn verträgt kein Gluten. Da es nun vielerorts Glace im Offenverkauf gibt, möchte ich mich vergewissern, ob auch er ab und zu eine geniessen kann – solange natürlich kein Biscuit oder Brownie enthalten sind. Stimmt das so? Liebe Grüsse, Frau B., 28 Jahre.

Antwort:
Liebe Frau B. – Bei Glaces im Verkauf über die Theke ist ein möglicher Glutengehalt nicht auf den ersten Blick erkennbar. Es werden heute immer mehr Glaces aus Pulvermischungen hergestellt, die zum Teil Gluten enthalten. Das hat zur Folge, dass eine Glace vom Namen her zwar glutenfrei klingt (zum Beispiel Snickersglace® oder KinderSurprise®), jedoch in der Mischung Mehl enthält. Gemäss Lebensmittelgesetzgebung müssen Anbieter von offen verkauften Lebensmitteln Auskunft über Allergen- und Glutengehalt der Produkte geben können. Wir empfehlen darum Ihnen und Ihrem Sohn, dass Sie jeweils beim Verkäufer bezüglich der Zutatenliste nachfragen, auch bei Sorbets. Ein Glace-Genuss ist aber nur dann möglich, wenn aus jedem Glacebehälter mit einem eigenen und sauberen Löffel geschöpft wird.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

Mai 2019

Ans Steuer mit Antihistaminika?

Frage:
Liebe aha!infoline, aufgrund meiner Pollenallergie muss ich regelmässig Antihistaminika einnehmen. Ich habe gelesen, dass dadurch die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt wird. Stimmt das wirklich, auf was muss ich achten? Liebe Grüsse, Frau S., 41 Jahre.

Antwort:
Liebe Frau S. – Allergien belasten fast zwei Millionen Menschen in der Schweiz und viele Betroffene nehmen wie Sie gegen tränende und verquollene Nasen- und Augenschleimhäute Antihistaminika ein. Diese unterbrechen die allergische Reaktion, können jedoch als Nebenwirkung tatsächlich müde machen. Das gilt aber hauptsächlich für ältere Medikamente, die die Blut-Hirn-Schranke passieren und bestimmte Rezeptoren im zentralen Nervensystem blockieren – was Müdigkeit und Schläfrigkeit hervorrufen kann. Darum ist Vorsicht geboten, wenn man sich dann ans Steuer setzt.

Neuere Medikamente basieren auf einem anderen Wirkungsmechanismus und sind weniger dämpfend. Sie verfügen auch über eine längere Wirkungsdauer, weshalb sie nur noch einmal im Tag verabreicht werden.

Wir raten Ihnen auf alle Fälle, das Gespräch mit Ihrer Allergologin, Ihrem Allergologen zu suchen, damit Ihnen das für Sie geeignete Medikament verschrieben wird.

Liebe Grüsse und eine sichere Fahrt! Ihre aha!infoline

April 2019

Brille oder Linsen bei Heuschnupfen?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich bin allergisch auf Hasel- und Birkenpollen und weiss nicht recht, ob es grundsätzlich besser ist, in dieser Zeit die Brille zu tragen. Obwohl ja die Kontaktlinsen direkt auf dem Auge liegen und daher einen guten Schutz bieten sollten, sind meine Augen immer gerötet und jucken wahnsinnig. Ich bin etwas verzweifelt. Was soll ich tun? Liebe Grüsse, Frau P., 24 Jahre.

Antwort:
Liebe Frau P. – Pollenallergiker sollten besser eine Brille tragen. Jedenfalls an Tagen, an denen viele Pollen fliegen und ganz sicher, wenn die Augen schon gereizt sind und jucken. Wenn sich nämlich Allergene von Pollen an die Linsen haften und unter diese geraten, können sie die Bindehaut zusätzlich reizen. Wichtig ist, bei Kontaktlinsen eine Sonnenbrille zu tragen, die schon mal als Barriere gegen die Pollen dient. Antihistaminika gegen den Heuschnupfen können die Augen auch austrocknen; Linderung schaffen künstliche Tränen, spezielle Augentropfen, die die Augen befeuchten.

Sollten Sie dennoch Linsen bevorzugen, ist es wichtig, diese nach längerem Tragen sehr gründlich zu reinigen. Falls Sie Tageslinsen benutzen, die nach einmaligem Einsatz entsorgt werden, haben Sie den Vorteil, dass die Allergene, die allenfalls daran haften, ebenfalls gleich weg sind. Falls Sie sich für die Brille entscheiden, haben wir eine gute Nachricht zum Schluss: Brillengläser halten die Pollen von den Augen fern.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

Januar 2019

Luftbefeuchter anschaffen?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich leide an Atemwegsallergien und im Winter, wenn es in den beheizten Räumen so trocken ist, habe ich grosse Probleme mit meinen Schleimhäuten. Ist es zu empfehlen, einen Luftbefeuchter anzuschaffen oder ist ein solcher wirklich nur ein Bakterienherd? Vielen Dank für Ihre Antwort, liebe Grüsse, Herr K., 52 Jahre.

Antwort:
Lieber Herr K. – trockene Schleimhäute sind unangenehm und können allergische Symptome tatsächlich verschlimmern. Dennoch sollten Luftbefeuchter nur eingesetzt werden, wenn die Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 20 bis 21 Grad während mehrerer Wochen weniger als 30 Prozent beträgt und Symptome wie Haut- oder Augenreizungen oder vermehrt Erkältungen auftreten.

Wenn Sie einen Luftbefeuchter nutzen möchten, ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit ständig zu kontrollieren und das Gerät gemäss Herstellerangaben zu warten. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt drinnen zwischen 30 und 50 Prozent. Liegt sie darüber, vermehren sich Hausstaubmilben verstärkt und es kommt eher zu einem Schimmelpilzbefall.

Dass die Luft als trocken empfunden wird, kann auch andere Gründe haben als eine geringe Luftfeuchtigkeit und es helfen oft schon einfache Tricks: Räume nicht zu stark heizen, Staub und Reizstoffe verringern, nicht übermässig Kerzen abbrennen, regelmässiges Durchlüften und Zimmerpflanzen aufstellen – sie verdunsten viel Wasser. Nicht geeignet für Allergiker sind aber unter anderem: Euphorbia, Gummibäume (Ficus), Kakteen, Weihnachtsstern, Yucca, Dieffenbachie.

Weitere Informationen zu Allergieauslöser und Reizstoffe in Innenräumen finden Sie in unserer Broschüre und unter folgendem Link zum Thema Luftbefeuchter auf der Seite des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

Oktober 2018

Erdnussallergiker: Vorsicht beim Küssen

Frage:
Liebe aha!infoline, ich leide an einer sehr starken Erdnussallergie. Kann küssen für mich gefährlich werden? Liebe Grüsse, Frau M., 24 Jahre.

Antwort:
Lieber Frau M. – tatsächlich könnte Ihnen ein Kuss gefährlich werden: Hat Ihr Partner Erdnüsse gegessen, ist kurz danach eine hohe Menge der Allergieauslöser (Allergene) im Speichel nachweisbar. Diese könnte genügen, um durch den Kontakt beim Küssen eine allergische Reaktion bei Ihnen auszulösen. Es gibt Hinweise, dass die Erdnussallergene nach einigen Stunden dann nicht mehr im Mund nachweisbar sind. Leider scheinen Zähneputzen oder Kaugummikauen diese Dauer nicht zu verkürzen. Unser Rat: Am sichersten ist es für Sie, wenn Ihr Partner während der gemeinsamen Zeit auf Erdnüsse verzichtet. Ist dies keine Option, empfehlen wir Ihnen, einige Stunden mit Küssen zu warten, wenn Ihr Partner Erdnüsse gegessen hat.

In jedem Fall ist es aber wichtig, dass Sie stets auch Ihre Notfallmedikamente bei sich haben und Ihr Umfeld über Ihre Allergie informieren.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

September 2018

Mythos Sonnenallergie

Frage:
Liebe aha!infoline, zu Beginn meiner Strandferien hatte ich plötzlich rote Pusteln und juckende Quaddeln auf meinen Schultern. Ein paar Tage später waren diese weg. Bin ich allergisch auf die Sonne? Liebe Grüsse, Herr K., 47 Jahre.

Antwort:
Lieber Herr K. – Umgangssprachlich bezeichnet man Hautreaktionen, die durch die Sonne ausgelöst werden, oft als Sonnenallergie. Meist handelt es sich aber nicht um eine klassische allergische Reaktion: Die Haut reagiert auf die ungewohnt hohe UVA- und / oder UVB-Strahlung – in manchen Fällen in Kombination mit Inhaltsstoffen von Kosmetikprodukten. Um sich künftig besser zu schützen, empfehlen wir: die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen, fett- und emulgatorfreie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden und auf Parfüms zu verzichten. Für die Diagnostik und passende Behandlung wenden Sie sich am besten an Ihren Arzt; Ihre Ärztin.

Liebe Grüsse, Ihre aha!infoline

Juni 2018

Heuschnupfen im Süden?

Frage:
Liebe aha!infoline, ich bin allergisch auf verschiedene Pollenarten und nun reisen wir nach Italien in die Sommerferien. Welche Bäume und Gräser lösen dort Heuschnupfen aus? Muss ich mich auf grosse Beschwerden vorbereiten? Liebe Grüsse, Frau M., 38 Jahre.

Antwort:
Liebe Frau M. – im Mittelmeerklima wachsen neben den momentan auch hier blühenden Gräsern auch andere Pflanzenarten, die wichtig für Allergien sind: Das ist etwa der Olivenbaum, der bei einer Eschen-Sensibilisierung allergische Beschwerden verursachen kann. Allergen wirken auch die Zypresse und das Glaskraut (Parietaria), das bis in den Oktober hineinblüht. Wir empfehlen auf jeden Fall, die Pollenprognose im Land zu verfolgen. Links zu den Pollenflugdaten in Italien und anderen europäischen Ländern finden Sie auf unserer Webseite www.pollenundallergie.ch.

Liebe Grüsse und schöne Ferien! Ihre aha!infoline