Acht Tipps für heikle Haut

Haben auch Sie sensible, trockene Haut? Leiden Sie vielleicht gar an Neurodermitis? In Herbst und Winter machen Kälte, Wind und trockene Heizungsluft heikler Haut ganz schön zu schaffen. Unsere Hautexpertin Sonja Hartmann gibt acht Tipps für die richtige Hautpflege.

Symbolbild: Acht Tipps für heikle Haut

Wenn die Haut sensibel ist oder gar von Neurodermitis geplagt wird, gilt es einiges zu beachten – nicht nur bei der Pflege. Hier kommen acht wichtige Ratschläge von unserer Hautexpertin Sonja Hartmann.

1) Die richtige Basispflege finden

Tägliches Reinigen und Eincremen – dies das A und O bei einem atopischen Ekzem. Dabei gibt es ein paar wichtige Details zu beachten: Das Wasser beim Duschen sollte maximal 35° Celsius warm sein, danach unbedingt eincremen. Die Pflegeprodukte sind möglichst frei von Farb-, Konservierungs- und Duftstoffen, rückfettend und haben einen hautfreundlichen pH-Wert von 5,5. Zusätze aus Pflanzen oder aus Lebensmitteln besser meiden. Beim Einkaufen auf Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel achten, diese eignen sich besonders für Menschen mit empfindlicher und zu Allergien neigenden Haut und werden von aha! Allergiezentrum Schweiz empfohlen.

2) Ausprobieren, ausprobieren

Ein generelles Pflegeprodukt, das allen hilft, gibt es leider nicht. Im Winter werden eher fetthaltige Produkte als angenehm empfunden und im Sommer jene mit einem hohen Feuchtigkeitsanteil.

3) Wenns juckt

Wenn die Haut unerträglich juckt, liegt meist eine Entzündung vor. Ein solches Ekzem muss unbedingt behandelt werden – und zwar mit einer antientzündlichen Therapie. Dazu stehen kortisonhaltige Cremen und Salben sowie Calcineurininhibitoren, so genannte Immunmodulatoren zur Verfügung, die vom Arzt, der Ärztin verschrieben werden.

4) Kühlen statt kratzen

Die Haut juckt trotz Massnahme Nummer 3? Da hilft vielleicht kühlen! Ein paar Ideen: ein feuchtigkeitsspendendes Produkt – direkt aus dem Kühlschrank genommen – eincremen; die juckende Stelle unter fliessendes kaltes Wasser halten oder kurz kühl duschen, danach eincremen. Oder: ein feuchtes, kaltes Baumwolltuch oder einen Kühlbeutel mit Stoff umwickelt auf die juckende Hautstelle legen.

5) Sich ablenken

Ob spielen, malen, lesen, singen, musizieren, spazieren, Geschichten hören, einen Film schauen – Ablenkung hilft immer. Auch kann es helfen, die innere Anspannung durch Bewegung abzubauen, etwa in ein Kissen zu schlagen, zu stampfen, zu boxen oder joggen.

6) Auf Materialien achten

Allgemein gesagt: Alle feingewobenen glatten Materialien sind für Betroffene mit empfindlicher Haut ideal. Das sind Stoffe wie etwa Baumwolle, Viskose, Lyocell oder Seide. Einige synthetische Textilien fühlen sich auf der Haut zwar sanft an, sind aber wenig atmungsaktiv und daher nicht geeignet. Um raue Wollkleider besser einen Bogen machen. Und: Etiketten entfernen, damit sie nicht kratzen.

7) Sportbekleidung gut wählen

Im Schweiss enthaltene Salze reizen die Haut. Darum unbedingt auf atmungsaktive Materialien achten und am besten funktionelle Sportbekleidung wählen. Diese besteht aus verschiedenen synthetischen Materialien – so genannten Mischgeweben –, durch welche Wasserdampf aus dem Inneren des Kleidungsstücks nach aussen entweichen kann. Meistens ist die Atmungsaktivität auf dem Etikett angegeben.

8) Waschen – aber richtig

Neben der Wahl des Waschmittels – ideal wäre möglichst duftstofffrei – sollten Betroffene auch darauf achten, dass die Wäsche gut ausgespült wird, damit das Waschmittel vollständig ausgewaschen ist. Gut darauf achten, dass die Wäsche gut gespült wird, um das Waschmittel vollständig auszuwaschen. Auf Weichspüler sollte verzichtet werden. Um die Wäsche geschmeidiger zu machen, hilft eine kleine Menge Essig im Weichspülfach.

Artikel von Petra Kollbrunner, erschienen im aha!magazin 2023, das man kostenlos abonnieren kann.

Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat. Für Prävalenzzahlen siehe Quellenverweise.