Schimmelpilzallergie

Schimmelpilze können fast alle Materialien befallen, besonders wenn es feucht ist. Sie kommen sowohl drinnen als auch draussen vor.

Mikroskopaufnahme von Schimmelpilz

Schimmelpilze sind fadenförmige Mikropilze. Sie kommen weltweit überall vor und wachsen besonders dort, wo Feuchtigkeit vorhanden ist. Sind Wohnräume von Schimmel befallen, muss dieser rasch entfernt werden. Je nach Ausmass des Pilzbefalls nehmen die Gesundheitsrisiken für die Bewohner zu.

Auslöser

Die wichtigsten bekannten Allergieauslöser der Pilze sind Aspergillusarten, Alternaria alternata, Cladosporiumarten und Penicilliumarten, welche alle zu den Schimmelpilzen gehören. Schimmelpilze kommen weltweit überall, aber vorwiegend in der Natur vor, meist im Erdboden, in toten, organischen Materialien. Die Sporen, welche von Schimmelpilzen produziert und in die Luft abgegeben werden, gelangen via offene Fenster und Türen ins Haus. Sie können fast alle Materialien befallen. In Innenräumen entwickeln sich Schimmelpilze dort, wo Materialien feucht sind sowie bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Auch schlecht gewartete Lüftungsanlagen, Ventilatoren, Luftbefeuchter oder Zierbrunnen sowie viele Pflanzen in einem Raum können zu einem Schimmelpilzbefall führen.

Symptome

Eine Schimmelpilzallergie äussert sich wie andere Atemwegsallergien mit allergischem Schnupfen, tränenden Augen, Husten und Atemnot, häufig tritt auch Asthma auf. Schimmelpilze führen nebst allergischen Reaktionen zudem zu Reizungen der Atemwege, der Augenschleimhäute und der Haut. Weiter können unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen vorkommen. Treten die allergischen Beschwerden zwischen Juli und September auf, könnten statt Pollen Schimmelpilze die Ursache sein. Ein Indiz für eine Schimmelpilzallergie ist, dass die Beschwerden während langanhaltender Schönwetterperioden abnehmen und nach Niederschlägen zunehmen. An windigen Tagen werden Schimmelsporen ebenfalls stark aufgewirbelt.

Diagnose

Die Diagnose wird mit einer umfassenden Anamnese, mittels Hauttest und Bluttests gestellt. Die Diagnose ist nicht ganz einfach, denn es fehlt an guten Allergenextrakten für die Allergietestung.

Therapie

Jeder Pilzbefall in Wohnräumen muss möglichst rasch und fachgerecht entfernt werden. Gemäss dem heutigen Wissensstand gibt es keine verlässliche Messmethode, welche Hinweise auf versteckten Schimmelbewuchs in Räumen geben könnte. Bei muffigem Geruch oder Hinweisen auf ehemalige oder gegenwärtige Feuchtigkeitsprobleme empfiehlt es sich, den Rat einer Fachperson für Bauschäden und Bauphysik einzuholen.

Wichtig ist, dabei auch immer die Ursache, also das Feuchtigkeitsproblem, zu beheben. Ansonsten tritt der Schimmel rasch wieder auf. Personen mit gesundheitlichen Problemen sollten auch kleinflächigen Schimmelpilzbewuchs nicht selbst entfernen.

Treten trotz der Bereinigung Beschwerden auf, können Medikamente wie Antihistaminika die Symptome lindern.

Tipps und Tricks

  • Relative Luftfeuchtigkeit im Winter bei max. 45 Prozent und Temperatur zwischen 20–21 °C halten.
  • Zwei- bis dreimal pro Tag fünf bis zehn Minuten kräftig durchlüften
  • Schimmelpilzsanierung fachgerecht durchführen lassen
  • Die Ursache für die erhöhte Feuchtigkeit klären und beheben

Zahlen und Fakten

Es wird davon ausgegangen, dass etwa ein bis zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung auf Schimmelpilze sensibilisiert sind.

Auch wenn der Pilzkörper abgestorben ist, bleiben die Sporen weiter bestehen.

Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat. Für Prävalenzzahlen siehe Quellenverweise.