Zimmerpflanzen

Pflanzen in Räumen steigern unser Wohlbefinden. Doch Vorsicht: Ein paar Arten sind auch als Allergieauslöser bekannt.

Zwei Töpfe mit Zimmerpflanzen vor einer weissen Backsteinwand

Sie spenden Sauerstoff, filtern Schadstoffe und halten die Luft schön feucht: Zimmerpflanzen. Einige Arten wie etwa der beliebte Ficus benjamina können jedoch Allergien auslösen – mit Schnupfen, geröteten Augen, Husten oder Asthma. Auch Kontaktekzeme sind möglich.

Auslöser

Die auslösenden Stoffe, die Allergene, befinden sich im Pflanzensaft und gelangen an die Blattoberfläche. Dort gelangen sie durch direkten Kontakt auf unsere Haut oder verbinden sich mit Staub, wodurch sie in die Raumluft und so in die Atemwege kommen.

Folgende Zimmerpflanzen sind als Allergieauslöser bekannt:

  • Birkenfeige Ficus benjamina, (gelegentlich kreuzreaktiv mit Latex, Atemwegsreaktion)
  • Wachsblume Hoya carnosa (Atemwegsreaktion)
  • Farne (Atemwegsreaktion)
  • Einblatt Spathiphyllum wallisii (Nasenlaufen, Atemwegsreaktion, Kontaktallergie)
  • Philodendronarten Ph. bipennifolium und Ph. Scandens (Atemwegsreaktion, Kontaktallergie)
  • Schefflera Strahlenaralie actinophylla / arbolicola (Atemwegsreaktion, Kontaktallergie)
  • Yuccapalme Jucca aloifolia (Kontaktallergie)
  • Usambaraveilchen Saintpaulia ionantha-Hybride (Kontaktallergie)
  • Weihnachtsstern Euphorbia pulcherrima (Kontaktallergie)
  • Giftaron Dieffenbachia (Kontaktallergie)
  • Drachenbaum Dracaena (Atemwegsreaktion, Kontaktallergie)
  • Becherprimel Primula obconica (Kontaktallergie)
  • Orchidee Orchidaceae (Kontaktallergie)

Symptome

Typische Beschwerden sind Schnupfen, Augenrötungen, Husten oder Asthma. Einige Pflanzen können auch Ursache für Kontaktekzeme an Händen, im Gesicht, im Halsbereich oder für eine Urtikaria sein.

Diagnose

Oft werden Zimmerpflanzen nicht sofort als Allergieauslöser identifiziert. Treten die oben genannten Beschwerden auf, sollten beim Arzt oder der Spezialistin allergologische Abklärungen gemacht werden. Nur wenige Allergien auf Pflanzen können mit einem Bluttest nachgewiesen werden. Meist eignet sich ein Hauttest mit einem Blatt oder einer Blüte besser.

Behandlung

Die Therapie besteht daraus, den Kontakt mit dem Allergen künftig zu vermeiden. Das heisst: Die allergieauslösenden Pflanzen müssen aus den Innenräumen entfernt werden. Meist führt dies zu einer raschen Verbesserung der Allergiesymptome. Die Pflanzenproteine, welche die allergische Reaktion auslösen, können jedoch noch lange Zeit im Staub enthalten sein. Deswegen können die Beschwerden auch nach Entfernung der Pflanze weiterhin auftreten. Mit Medikamenten wie Antihistaminika oder Kortisonpräparate lassen sich die Symptome lindern.

Tipps und Tricks

Die folgenden Pflanzen sind gute Alternativen, da sie in der Regel keine Allergien auslösen:

  • Anthurien
  • Papyrus (Zyperngras)
  • Philodendron (Monsterer)
  • Grünlilie
  • Bromelien
  • Sansevieria
  • Aloe
  • Zamioculcas
  • im Gartenbereich: Hortensien, Rhododendron, Azalien, Magnolien, Forsythien und Schneeball

Vorsicht: Zimmerpflanzen können auch eine Quelle für Hausstaubmilben sowie Schimmelpilze sein und sind daher für Menschen mit entsprechenden Allergien problematisch. Betroffene sollten deswegen keine Pflanzen im Schlafzimmer haben.

Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat. Für Prävalenzzahlen siehe Quellenverweise.