Pflege für sensible Haut

Sensible Haut braucht besondere Pflege: Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Haut wirksam schützen, worauf Sie beim Einkauf achten sollten – und wie das Allergie-Gütesiegel geprüfte Sicherheit bietet.

Eine Frau hat Creme auf ihrem Finger

Warum sensible Haut besonders anspruchsvoll ist

Menschen mit empfindlicher und zu Allergien oder Ekzemen neigender Haut, etwa bei atopischem Ekzem (Neurodermitis), reagieren besonders sensibel auf gewisse Inhaltsstoffe. Schon kleineste Mengen können Rötungen, Juckreiz oder Spannungsgefühle auszulösen.

Ursache ist meist in eine geschwächte Hautbarriere. Wenn die natürliche Schutzschicht aus Lipiden und Feuchtigkeit gestört ist, können Allergene, Duftstoffe oder Reinigungsmittel leichter eindringen und zu Irritationen führen. Auch Kälte, Sonne, trockene Luft, Stress oder hormonelle Veränderungen können die Empfindlichkeit verstärken. Eine geeignete Pflege mit wenig reizenden Inhaltsstoffen ist darum zentral. Dabei gilt: Je empfindlicher die Haut, desto wichtiger die Transparenz.

 

Pflegeprodukte richtig wählen

 

Im Video erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl Ihrer Pflegeprodukte achten sollten. Sie erhalten einfache Tipps, um Ihre Haut vor reizenden Inhaltsstoffen zu schützen.

((Platzhalter-Video))

Wo lauern die Allergene in unserer Kosmetik?

Ob Shampoo, Creme oder Deo, viele Produkte enthalten potenziell allergene Substanzen. Besonders häufig betroffen sind:

  • Duftstoffe (z.B. Limonene, Linalool, Citral)
  • Ätherische Öle (z.B. Teebaumöl, Eukalyptusöl)
  • Konservierungsstoffe (z. B. Parabene, Isothiazolinone)
  • Emulgatoren (z.B. PEGs)
  • UV-Filter (z.B. Octocrylen, Ethylhexyl Methoxycinnamate)

Diese Inhaltsstoffe können bei empfindlicher Haut ein sogenanntes Kontaktekzem (Kontaktdermatitis) auslösen, oft erst nach wiederholtem Kontakt. Darum gilt: Je weniger bekannte Allergien, desto besser. 

Besonders bei empfindlicher Haut lohnt sich ein genauer Blick.
Zum Artikel: Ein gepflegtes Aussehen, aber bitte sicher

Wie entsteht eine Kontaktallergie?

Eine Allergie auf Kosmetika entsteht meist nicht beim ersten Kontakt. Sie entwickelt sich in zwei Phasen:

  1. Sensibilisierung: Die Haut kommt mit einem Stoff in Kontakt, das Immunsystem reagiert und «merkt» sich diesen Stoff.
  2. Auslösung: Bei erneutem Kontakt tritt eine sichtbare Reaktion auf – etwa Rötung, Juckreiz, Schwellung oder Bläschen.

Besonders gefährdet sind Menschen mit geschädigter Hautbarriere oder bestehenden Hauterkrankungen wie dem atopischen Ekzem (Neurodermitis) oder bei einer bestehenden Kontaktdermatitis. 

Nicht jede Reaktion ist eine Allergie

Nicht alle Hautreizungen durch Kosmetika sind allergisch bedingt. Manche Produkte können die Haut direkt irritieren, etwa durch Alkohol, Duftstoffe oder häufiges Waschen. Diese sogenannte irritative Kontaktdermatitis entsteht ohne Beteiligung des Immunsystems, zeigt aber ähnliche Symptome wie eine Allergie, etwa Rötung, Brennen oder Spannungsgefühl.

Gerade Menschen mit sensibler oder vorgeschädigter Haut sind anfälliger für solche Reizungen. Daher lohnt sich eine Pflege, die möglichst wenige potenziell reizende Inhaltsstoffe enthält, wie sie Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel bieten.

Worauf Sie beim Einkauf achten sollten

Wie funktioniert die Zertifizierung?

Damit Sie Ihrer Hautpflege vertrauen können, prüft Service Allergie Suisse jedes Produkt und Herstellungsprozess gründlich und unabhängig. Nicht nur einmal, sondern laufend. So wird sichergestellt, dass die geprüften Produkte immer die hohen Anforderungen für das Allergie-Gütesiegel erfüllen.

Ein Blick zurück

Beatrice Zobrist erinnert sich an die Anfänge:

© by aha! Allergiezentrum Schweiz

«Als erstes Produkt wurde eine bereits bestehende Kosmetiklinie zertifiziert, die sich neu für Allergie-Betroffene positionieren wollte. Die Inhaltsstoffe wurden angepasst; das Produkt von uns zertifiziert. Seither wird die Linie wieder erfolgreich verkauft.»

Beatrice Zobrist, Service Allergie Suisse

Zum Interview: 20 Jahre Allergie-Gütesiegel, im Gespräch mit Beatrice Zobrist

Handlungstipps

  • Wählen Sie Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel, sie enthalten keine der häufigsten allergieauslösenden Substanzen.
  • Meiden Sie Produkte mit stark parfümierten Inhaltsstoffen oder unklaren INCI-Bezeichnungen.
  • Schützen Sie Ihre Hautbarriere, besonders bei sensibler oder vorerkrankter Haut.
  • Begriffe wie «hypoallergen» oder «dermatologisch getestet» sind nicht geschützt. Verlassen Sie sich lieber auf geprüfte Allergie-Gütesiegel.
  • Lassen Sie sich bei Unsicherheiten beraten, z.B. durch die kostenlose aha! infoline.

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Häufige Fragen zum Allergie-Gütesiegel

Die Rezeptur auf 81 allergieauslösenden Verbindungen, Herstellbedingungen, Verpackung & Anwendung.

Ja. Sie werden einzeln geprüft, sofern sie in der Rezeptur enthalten sind.

«Hypoallergen» und «dermatologisch geprüft» sind keine geschützten Begriffe, auch nicht «dermatologisch geprüft». Das Allergie-Gütesiegel dagegen steht für eine geprüfte und unabhängige Bewertung und sagt aus was nicht drin ist.

Ja, sofern sie für diese Altersgruppe bestimmt und entsprechend geprüft sind.

In der Produktdatenbank von Service Allergie Suisse oder direkt auf der Verpackung mit dem Gütesiegel.

Beratung & Kontakt

Haben Sie Fragen zur Pflege sensibler Haut oder zu Allergien, Intoleranzen, Asthma oder Hauterkrankungen? Unsere kostenlose aha!infoline ist von Montag–Donnerstag, 08:30–12:30 Uhr, unter +41 31 359 90 50 für Sie da. Schriftliche Anfragen können Sie gerne über das Online-Formular einreichen.