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25.11.2015

Über 400'000 Stunden Beratung in einem Jahr

Ohne die Gesundheitsligen in der Schweiz geht es kaum: Zahlen zeigen erstmals die enormen Leistungen von Organisationen wie aha! Allergiezentrum Schweiz oder Rheumaliga Schweiz. Um neu entdeckte Versorgungslücken – etwa in der psychosozialen Betreuung von chronisch Kranken – zu füllen, wollen die Gesundheitsligen ihre Angebote ausbauen und prüfen zudem, künftig enger zusammenzuspannen.

 
Allergisch auf Lebensmittel? aha! Allergiezentrum Schweiz weiss Rat. Unsicherheiten im Umgang Ihrer Atemnot? Die Lungenliga Schweiz hilft. Wie weiter nach der Herzoperation? Die Schweizerische Herzstiftung bietet Unterstützung. In der Schweiz steuern 16 Gesundheitsligen, die in der Dachorganisation GELIKO (Schweizerische Gesundheitsligen-Konferenz) zusammengeschlossen sind, einen enormen Beitrag an die Versorgung von erkrankten Personen, ihre Angehörigen, Risikogruppen und an das Gesundheitspersonal bei.

Mit Leistungen, die vom staatlichen Gesundheitswesen nicht erbracht werden, tragen sie dazu bei, «die Gesundheit zu fördern, menschliches Leid zu lindern und Krankheitskosten einzudämmen», wird Ständerat Hans Stöckli in einer Medienmitteilung der GELIKO zitiert. Der Ständerat präsidiert die GELIKO, die den Medien die Studie «Gesundheitsligen in der Schweiz: Aufgaben, Rollen und Perspektiven» vorstellte. Erstmals zeigen Zahlen schwarz auf weiss die grosse Bedeutung der Arbeit der Stiftung aha!, Krebsliga, Aids-Hilfe Schweiz, Diabetes-Gesellschaft und anderen Ligen auf.

390'000 Stunden Beratung in 1 Jahr
Und die Zahlen sind beeindruckend: Mit 1‘100 Vollzeitstellen erbringen die Ligen ein breites Spektrum an Leistungen. Für das Jahr 2013 erfolgte dies mit 390‘000 Stunden Diagnose- und Therapieberatung, psychosozialer Beratung, Sozial- und Rechtsberatung oder Bedarfsabklärungen, sowie mit 40‘000 Stunden Kurzberatungen. Es wurden 3‘700 Kurse durchgeführt und rund 6 Millionen Besucher und Besucherinnen surften die Websites der Ligen an. 

Die interviewten Stakeholder geben an, dass die Gesundheitsligen bei den chronischen Krankheiten Wertvolles leisteten. Zu deren Stärken zählten die hohe Fachkompetenz und die Nähe zu den Patienten und Patientinnen. Für die Studie wurden Angaben der GELIKO-Ligen ausgewertet, diese wurden zudem befragt ebenso wie rund 20 Akteure des Gesundheitswesens aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und NGO.

Die Bedeutung wird wohl steigen
«Vor dem Hintergrund der demografischen und medizinischen Entwicklung wird künftig der Bedarf für die Leistungen der Gesundheitsligen weiter steigen», so Doris Fischer-Taeschler, Geschäftsführerin Schweizerische Diabetes-Gesellschaft und Vizepräsidentin der GELIKO gemäss Mitteilung.  Davon geht auch Georg Schäppi, Geschäftsleiter von aha! Allergiezentrum Schweiz, aus und empfiehlt deshalb: «Angesichts der enorm wichtigen Rolle der Gesundheitsligen müssen sie in die strategischen gesundheitspolitischen Entscheidungsfindungsprozesse eingebunden werden. Sie sollen den Platz im System erhalten, der ihnen zusteht und auch in einem gesunden Mass durch die öffentliche Hand finanziert werden.»

Enger zusammenarbeiten – wie in Freiburg
Die Studie machte auch Lücken in der Gesundheitsversorgung aus – etwa bei der patientenorientierten Information, der psychosozialen Betreuung und der Koordination von Leistungen. Deshalb sollen die einzelnen Gesundheitsligen ihre Angebote ausbauen und künftig auch enger zusammenarbeiten – so wie etwa im Kanton Freiburg sechs kantonale Organisationen unter einem Dach zusammengespannt haben. Diese Kooperation erlaubt gemäss Geschäftsleiterin der Gesundheitsligen des Kantons Freiburg Rose-Marie Rittener, «im Sinne eines Kompetenzzentrums die Menschen gezielter und ganzheitlicher zu beraten».

Wer hat die Studie durchgeführt?
Die Studie wurde von der GELIKO beim Forschungsbüro INFRAS in Auftrag geben und unterstützt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) sowie der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW).

Weitere Informationen zur Medienkonferenz der GELIKO sowie zur Studie und zum Symposium zum Thema finden Sie unter www.geliko.ch.

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