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16.08.2022

Offenverkauf: Allergene noch besser deklarieren

Auch wer unverpackte Lebensmittel verkauft, muss Zutaten, die Allergien auslösen können, ausweisen – also etwa auf dem Markt, in der Molkerei, im Restaurant. Die meisten tun dies gemäss einer nationalen Studie mündlich, obwohl es schriftlich sicherer wäre.

Ob in der Bäckerei, Käserei, am Markt, im Restaurant oder Detailhandel: Das Schweizer Lebensmittelgesetzes schreibt seit Mai 2017 vor, dass Hinweise auf Zutaten, die Allergien oder Intoleranzen auslösen, auch für offen angebotene Lebensmittel deklariert werden müssen – entweder schriftlich zum Beispiel auf der Menükarte, oder das Personal muss auf Nachfrage darüber fachkundig Auskunft geben können. Eine Studie untersuchte nun, wie dies in der Praxis umgesetzt wird. Mit der Erkenntnis: Nicht alle Lebensmittelunternehmen halten sich an die Verpflichtung.

Mündliche Information am häufigsten…

An der telefonischen Befragung nahmen 387 Unternehmen – Restaurants, Molkereien, Metzgereien und Bäckereien – aus allen Sprachregionen der Schweiz teil. Die Resultate: Die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) bietet mündliche Allergeninformationen an. Nur 14 Prozent stellen diese schriftlich zur Verfügung, entweder im Voraus oder auf Anfrage. Zwei Unternehmen gaben an, keine Informationen über Allergene bereitzustellen. Fast 40 Prozent der Befragten weisen zudem nicht darauf hin, wie man Allergeninformationen erhalten kann, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

… aber schriftliche wäre sicherer

Die Studienautorinnen und -autoren heben hervor, dass eine ausschliesslich mündliche Information über Allergene die Kundinnen und Kunden dem Risiko von allergischen Reaktionen aussetze: Es sei in den meisten Fällen nicht möglich, sich alle Zutaten ohne schriftliche Dokumentation zu merken. Sie empfehlen daher eine schriftliche Deklaration, da diese sicherer sei. Werden diese auf Anfrage ausgehändigt, könne dies zudem die Kommunikation zwischen Kundschaft und Personal fördern und eine zusätzliche Überprüfung ermöglichen, schreibt das Autorenteam.

Studie: Julia Eisenblätter, Gerry Schumacher, Marie Hirt, Janine Wild, Loan Catalano, Sonja Schoenberg, Brigitte Baru & Sandra Jent. How do food businesses provide information on allergens in non-prepacked foods? A cross-sectional survey in Switzerland. Allergo Journal International. 2022

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