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05.08.2025

Kita- und Schulstart: Tipps für einen sicheren Alltag mit einer schweren Allergie

Medienmitteilung, 5. August 2025

Wie lässt sich ein sicherer Alltag in Kita oder Schule für Kinder und Jugendliche mit schweren Allergien gestalten? Das aha! Allergiezentrum gibt praktische Empfehlungen: Gute Vorbereitung, klare Kommunikation und gezielte Präventionsmassnahmen sind entscheidend.

Sorgfältige Vorbereitung

«Eine schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie) ist eher selten – doch sie kann jederzeit auftreten. In einem solchen Fall ist eine gute Vorbereitung aller Beteiligten entscheidend», erklärt Héloïse Perrin, Fachexpertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz. Eltern sollten frühzeitig das Gespräch mit der Kita-Leitung oder Lehrpersonen suchen. Wichtig ist, alle wichtigen Informationen zur Allergie des Kindes klar zu kommunizieren – idealerweise mit einem ärztlichen Attest. Wichtig ist, dass die Symptome einer Anaphylaxie rasch erkannt und die Notfallmedikation unverzüglich verabreicht wird. «Der Adrenalin-Autoinjektor ist einfach anzuwenden», betont Héloïse Perrin. Dennoch wird dringend empfohlen, den Umgang damit zu erlernen, um im Ernstfall sicher und richtig handeln zu können.

Gezielte Prävention

Kinder mit Allergien sollten so normal wie möglich am Alltag teilnehmen können. Allgemeine Verbote wie «nussfreie Schulen» sind nicht immer sinnvoll. Oft werden gezielte, individuell abgestimmte Massnahmen empfohlen. Voraussetzung dafür ist, dass Eltern präzise und umfassend über Auslöser, Symptome und Notfall‑Management informieren. «Missverständnisse können zu potenziell gefährlichen Fehlern führen», warnt Héloïse Perrin. Auch das Umfeld spielt eine wichtige Rolle: Wenn Lehrpersonen, Mitschüler:innen und andere Eltern wissen, worauf sie achten müssen, kann gemeinsam Verantwortung übernommen werden – etwa bei Klassenlagern, Ausflügen oder Geburtstagen.

Verantwortung teilen

Eltern spielen zudem eine zentrale Rolle, ihr allergiebetroffenes Kind selbst Schritt für Schritt zu schulen und zu stärken. Je nach Alter sollte das Kind lernen, seine Allergie zu erkennen und im Alltag richtig zu handeln. «Es ist entscheidend, dass ein Kind weiss, was es gefahrlos essen kann, gefährliche Situationen erkennt und weiss, wann es Hilfe holen muss.» Bei älteren Kindern sei es unabdingbar, dass sie ihren Adrenalin-Autoinjektor jederzeit griffbereit haben und diesen selbst anwenden können. «Einige Allergene sind allgegenwärtig und lassen sich nicht vollständig aus der Umgebung entfernen», schliesst Héloïse Perrin. «Es geht nicht darum, das Kind in Watte zu packen, sondern es schrittweise zu begleiten, damit es mit seiner Allergie selbstbewusst und sicher umgehen kann.»

Die Stiftung aha! Schweizer Allergiezentrum bietet Schulungen zur Bewältigung einer anaphylaktischen Reaktion an. Diese richten sich an Betroffene, Angehörige und Fachpersonen und kombinieren Theorie mit praktischen Übungen – beispielsweise zur Anwendung eines Adrenalin-Autoinjektors. Ziel ist es, im Notfall richtig und schnell handeln zu können, was Leben retten kann. Termine und Angebote finden Sie im Agenda‑Bereich auf der Website: aha! Allergiezentrum Schweiz – Agenda

Kontakt:
Sybille Suter
Leiterin Kommunikation und Medien
aha! Allergiezentrum Schweiz
Scheibenstrasse 20
3014 Bern
+41 31 359 90 49
sybille.suter@aha.ch
www.aha.ch

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