Aktuelles

20.10.2022

Tierallergie: (k)ein Hund für Levi

Es ist leider Tatsache: Tiere sind einer der häufigsten Auslöser von Allergien in Innenräumen. Kein Wunder also, stellen sich viele die Frage, ob und welches Haustier sie sich überhaupt anschaffen wollen. Acht Fragen und Antworten.

Hund, Katze, Meerschweinchen: Welche Tiere lösen Allergien aus?

In der Schweiz stehen Katzen, Hunde, Pferde und Nagetiere ganz oben auf der Liste der häufigsten Auslöser von Allergien. Vor allem auf Katzen treten oft allergische Reaktionen auf; der Grund dafür ist bis heute nicht geklärt.

Gibt es Tierarten, die besser verträglich sind?

Tiere, die kein Fell haben, können Allergiebetroffene fast bedenkenlos halten. Allerdings braucht es einiges an Sachkunde für eine artgerechte Haltung. Bei den pelzigen Freunden schwankt die Allergenbelastung je nach Rasse, Geschlecht und sogar je nach Individuum. So sind etwa allergische Reaktionen auf Katzen häufiger als solche auf Hunde und kurzhaarige Hunde scheiden mehr Allergene aus als langhaarige. Ausserdem produzieren Hunde und Pferde im Gegensatz zu Katzen verschiedenen Allergene. So kann es sein, dass Betroffene gewisse Rassen besser vertragen. Bislang gibt es keine Beweise dafür, dass irgendeine Rasse von Hund, Katze oder Pferd als allergenfrei empfohlen werden könnte.

Kann ich zum Vornherein herausfinden, ob mein Kind allergisch auf Tiere reagiert?

Ja und nein. Reagiert das Kind nach dem Schmusen mit der Nachbarskatze sofort mit Niesattacken und roten Augen, ist die Sache klar. Zeigt es aber keine Reaktion, wird es schwierig. Denn es lässt sich nicht voraussagen, ob das Kind in vier oder fünf Monaten trotzdem eine Allergie auf das Tier entwickelt, oder auf andere Tierarten und Rassen.

Wie merke ich, ob mein Kind allergisch reagiert?

Typische Reaktionen einer Tierallergie sind rote, juckende Augen, eine verstopfte oder laufende Nase und Niesattacken. Diese Beschwerden treten meistens ein paar Minuten nach dem Kontakt auf. Vorsicht: Schnupfen ist auch ein typisches Erkältungssymptom, so dass eine Tierallergie über längere Zeit unbemerkt bleiben kann. Haben Eltern den Eindruck, dass das Kind dauernd verschnupft ist, sollte eine Allergie abgeklärt werden.

Das «bisschen» Schnupfen wegen der Katze ist doch nicht so schlimm, oder?

Auch eine Schniefnase muss unbedingt behandelt werden, denn ansonsten kann sich aus dem allergischen Schnupfen ein allergisches Asthma entwickeln. Dieser so genannte Etagenwechsel tritt bei ungefähr 30 Prozent der Betroffenen auf.

Wie wird eine Tierallergie diagnostiziert?

Wer vermutet, dass sein Kind auf ein Tier allergisch reagiert, kann dies beim Arzt, bei der Ärztin abklären lassen. Für die Diagnose braucht es neben einer umfassenden Anamnese einen Haut- oder Bluttest. Beim Hauttest werden Lösungen mit verschiedenen Allergenen auf die Haut aufgetragen. Kommt es zu einer grösseren Rötung oder sogar zu juckenden Quaddeln, ist die Allergie bestätigt. Das Blut wird kann auf entsprechende Antikörper untersucht werden.

Wie lässt sich eine Tierallergie behandeln?

Reagiert das Kind – oder jemand anders aus der Familie – plötzlich allergisch auf das Haustier, wird es schwer. Denn die effektivste Massnahme ist es, den Kontakt mit den Auslösern zu vermeiden. Das bedeutet: nach dem Streicheln und Füttern Hände waschen und das Schlafzimmer zur Tier-Sperrzone machen. Ausserdem hilfreich ist es, waschbare Überzüge für Polstermöbel zu verwenden, Kleider mit dem Kleiderroller zu reinigen, Teppiche und «Staubfänger» zu entfernen, regelmässig mit einem Gerät mit HEPA-Filter staubzusaugen, Böden regelmässig feucht zu reinigen und einen Luftreiniger einzusetzen.

Und wenn die Beschwerden trotzdem nicht besser werden?

Ist das Meiden nicht möglich, ist meist eine medikamentöse Therapie mit Antihistaminika und allenfalls Kortison sowie bei Asthmabetroffenen mit Asthmasprays notwendig. Bleiben die Beschwerden trotz allen Massnahmen bestehen, muss das Tier neuplatziert werden – eine harte Entscheidung.

Weitere Neuigkeiten