Aktuelles

15.08.2023

Berufswahl bei Allergie

Soll ich eine Lehre machen oder weiter in die Schule gehen? Und was für eine Lehre würde mich überhaupt interessieren? Die Berufswahl stellt Jugendliche vor viele Fragen. Wer von einer Allergie betroffen ist, steht dabei vor zusätzlichen Hürden. Worauf kommt es bei der Berufswahl mit Allergien an? Wir klären auf.

Automechaniker, Friseurin, Bäckerin oder Krankenpfleger – in vielen Berufen besteht das Risiko, mit allergieauslösenden Stoffen in Kontakt zu kommen. Am häufigsten verbreitet sind Atemwegsallergien, Asthma sowie Hautekzeme.

Achtung Asthmagefahr

Viele Substanzen am Arbeitsplatz können die Atemwege verengen und dadurch Atembeschwerden hervorrufen. Bekannt ist beispielsweise das sogenannten «Bäckerasthma». Dabei entwickeln die Betroffenen durch den regelmässigen Umgang mit Getreidemehl eine Unverträglichkeit. Typisch ist auch Holzstaub oder andere Substanzen wie Pflanzenschutzmittel oder Dämpfe von Kunststoffen. Heikle Berufsfelder sind etwa: Bäckerei, Landwirtschaft, Gärtnerei, Holzverarbeitung, Schweisserei, Malerei, Lackiererei.

Vorsicht Kontaktekzem

Auch die Haut kommt regelmässig mit Substanzen in Kontakt, auf die sie reagieren kann. Dabei unterschieden werden zwei Formen von Kontaktekzemen: Allergische Ekzeme, die etwa durch Farbstoffe, Industrieöle, Kunststoffharze und Klebstoffe, Tinte, Farben, Metalle, Pflanzen ausgelöst werden. Und irritative Ekzeme, die durch ständige Feuchtarbeit oder übermässige Reizung verursacht werden. Heikle Berufe sind: Friseure, Gesundheitspersonal, Floristinnen, Gärtner, Berufe im Baugewerbe, im Reinigungssektor und in der Metallverarbeitung.

Tipps

Worauf sollen also Jugendliche mit Allergie achten, wenn sie sich für einen Beruf entscheiden?

Abklären: Vor Beginn einer Lehre oder Ausbildung hilft es abzuklären, ob der gewünschte Beruf geeignet ist. Wer unsicher ist, wendet sich dafür an eine fachkundige Person, etwa den Hausarzt oder die Allergologin. Auch eine Berufsberaterin, ein Berufsberater kann sicherlich eine erste Einschätzung machen. Ein Berufswechsel während der Lehre oder später im Leben ist nicht immer einfach. Deshalb sind eine frühzeitige und ganzheitliche Beratung und Betreuung bei der Berufswahl wichtig.

Ausprobieren: Um zu wissen, ob ein Beruf trotz Allergie möglich ist, können Betroffene den Beruf ausprobieren. Wer zum Test ein Praktikum oder eine mehrtägige Schnupperlehre im Wunschberuf absolviert, weiss danach besser Bescheid über den Arbeitsalltag und auch über mögliche Schutzmassnahmen.

Schützen: Eine Allergie muss nicht das Aus für den Traumberuf bedeuten. Es ist auch möglich, einen bestimmten Beruf trotz Allergien auszuüben. Entscheidend sind dann entsprechende Schutzmassnahmen. Coiffeure können zum Beispiel Handschuhe tragen, um die Hände vor den allergieauslösenden Mitteln zu schützen. Eine Malerin kann andere Lacksorten verwenden, die gefahrlos sind. Bei einem allergischen Kontaktekzem sollte die Haut konsequent gepflegt werden. Zudem hilft es, das Allergen auch in der Freizeit zu meiden.

Weitere Neuigkeiten