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05.12.2016

«Auslöser meiden, wann immer man kann»

Ob zu Hause oder im Büro – es juckt, kratzt und reizt so manchen im Innenraum: Expertin Sereina de Zordo von aha! Allergiezentrum Schweiz beschäftigt sich mit Allergenen in Wohn- und Geschäftsräumen. Ein hochaktuelles Thema, dem sich aha! Allergiezentrum Schweiz im Jahr 2017 widmet. Welche Allergien am häufigsten zu schaffen machen und was man dagegen tun kann, verrät die Expertin im Interview.

Wer an Allergien denkt, dem kommen meist Reaktionen auf Pollen in den Sinn. Gibt es auch allergieauslösende Stoffe, die hauptsächlich drinnen zu schaffen machen?

Die gibt es in der Tat! Die wohl prominentesten und häufigsten Allergieauslöser im Innenraum sind die Allergene der Hausstaubmilben. Aber auch Haustiere, Zimmerpflanzen oder Schimmelpilzsporen können allergische Reaktionen auslösen.

Welche typischen Symptome treten bei diesen Allergien auf?
Bei den genannten Allergien handelt es sich um Atemwegsallergien: Betroffene leiden unter allergischem Schnupfen, tränenden Augen, aber auch unter Husten und Atemnot. Werden die Symptome nicht gut behandelt, tritt in der Folge häufig auch Asthma auf.

Hausstaubmilben bereiten also in Innenräumen am häufigsten Probleme – was kann man gegen die kleinen Spinnentiere und die Beschwerden tun?
Wie eigentlich bei jeder Allergie gilt es, den Auslöser möglichst zu meiden. Das Wichtigste ist, die Matratzen sowie die Kissen und Duvets in milbendichte Überzüge, sogenannte Encasings, zu packen. Regelmässiges Lüften hilft ebenfalls. Man sollte zudem darauf achten, dass die Zimmertemperatur zwischen 19 und 21°C liegt und die Luftfeuchtigkeit nicht über 50 Prozent steigt. 
 
Und wenn diese Massnahmen nicht weiterhelfen?
Dann können – nach einer Diagnose durch den Arzt – Antihistaminika helfen. Allenfalls kann auch eine spezifische Immuntherapie, eine Desensibilisierung, in Betracht gezogen werden, um die Allergie ursächlich zu behandeln.

Und was, wenn Tiere für allergische Beschwerden sorgen?
Leider gilt auch hier: Auslöser meiden, wo und wann immer man kann. Das fällt oft schwer – gerade wenn es um das eigene Haustier geht. Erste Massnahmen, die vielleicht schon helfen, sind das Schlafzimmer als tierfreie Zone zu erklären, nach jedem Kontakt mit Hund oder Katze die Hände zu waschen und täglich die Böden feucht zu reinigen.

Auch die Sporen von Schimmelpilzen greifen die Atemwege an. Wie gefährlich sind diese für Allergiker?
Die Gesundheit kann beeinträchtigt werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass Reaktionen auf Schimmelpilze nicht immer nur allergisch bedingt sind. Es können auch ohne Allergie Reizungen der Atemwege, Husten oder Asthmaanfälle auftreten.

Betroffene leiden auch im Berufsalltag unter allergischen Beschwerden – beeinflusst eine Allergie die Leistungsfähigkeit stark?
Das kann schon sein: Bei Atemwegsallergien können Nase, Augen wie auch der ganze Mund- und Rachenraum betroffen sein und das Sehen und Atmen erschweren. Kommt man deswegen in der Nacht nicht zum Schlaf, ist man tagsüber müde und kann sich bei der Arbeit schlechter konzentrieren. 

Was, wenn man im Büro selber allergisch reagiert?
Da ist die Initiative der Betroffenen gefragt. Manchmal ist der Auslöser der Beschwerden nicht eindeutig, denn gerade im Büro treffen viele Faktoren aufeinander. So können neben klaren Allergieauslösern wie Zimmerpflanzen auch Reizstoffe wie Farben oder Düfte Reaktionen begünstigen. Ist die Ursache klar, sucht man gemeinsam mit dem Arbeitgeber eine Lösung.


aha! Allergiezentrum Schweiz hilft

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