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15.09.2016

Babys füttern in zehn Sprachen

Erst nur Milch, dann Schritt für Schritt Beikost: Die Nahrung eines Säuglings ist auch wichtig, um Allergien vorzubeugen. Wann er im ersten Lebensjahr was essen sollte, stellt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung in einer praktischen Grafik dar. Nun ist sie übersetzt in zehn Sprachen verfügbar. 

Darf nun das Baby mit sechs Monaten Fisch essen oder ist dies noch zu früh? Darf schon mehr als Gemüsebrei auf dem Speiseplan stehen? Wenn ja, was – auch Hülsenfrüchte oder Joghurt? Während des ersten Lebensjahres geht die Ernährung des Säuglings schrittweise von der reinen Milchnahrung zur Beikost und später zur festen Nahrung vom Tisch über. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung illustriert ihre Empfehlungen mit einer praktischen grafischen Tabelle. Da in der Schweiz Menschen aus vielen Nationen leben und die Eltern viele Sprachen sprechen, hat die Stillförderung Schweiz die Grafik «Schema zur Einführung der Lebensmittel (Beikost)» nun auf Französisch, Italienisch, Englisch, Albanisch, Arabisch, Portugiesisch, Serbokroatisch, Spanisch, Tamilisch und Türkisch übersetzt.

Allergien vorbeugen während der Schwangerschaft…
Wie Allergien genau entstehen, ist noch heute nicht ganz schlüssig geklärt. Der Stand der Forschung erlaubt es aber, wichtige Empfehlungen zur Allergieprävention abzuleiten. Dazu gehört etwa eine gesunde und ausgewogene Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit: Liegt bei der Mutter keine Nahrungsmittelallergie oder Nahrungsmittelintoleranz vor, muss sie auch keine Diät einhalten; der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel kann Allergien beim Kind nicht vorbeugen.

…und der Stillzeit
Der Säugling sollte wenn möglich während mindestens der ersten vier Lebensmonate ausschliesslich gestillt werden. Wenn dies nicht möglich ist, wird für Babys mit Allergierisiko – wenn die Eltern von einer allergischen Erkrankung betroffen sind – in den ersten vier Lebensmonaten eine HA-Milch (Hydrolysat) empfohlen. «Kuhmilch, Milch von anderen Säugetieren und pflanzliche Drinks, etwa aus Soja oder Reis, eignen sich im ersten Lebensjahr nicht als Ersatz für Muttermilch oder Säuglingsmilch», so Karin Stalder, Expertin von aha! Allergiezentrum Schweiz.

Ab wann Beikost?
Ab dem fünften Lebensmonat wird empfohlen, zusätzlich zum Stillen schrittweise Beikost einzuführen. Wichtig zu wissen: «Das Meiden von bestimmten Lebensmitteln beugt einer Entwicklung von Allergien nicht vor», betont Stalder. Im Gegenteil: Eine dem Alter angepasste, vielfältige Ernährung scheint gut für die Allergieprävention zu sein. Allerdings sollten neue Lebensmittel nicht gleich alle zusammen, sondern im Abstand von einigen Tagen bis einer Woche eingeführt werden.

Essen wie alle anderen
Mädchen und Jungen ab dem zweiten Lebensjahr können das Gleiche essen, was der ganzen Familie angeboten wird. Sie vertragen nun auch grössere Mengen Joghurt und Milch sowie Quark und Käse. Die Ausnahme: Ganze Nüsse und Erdnüsse sind bis zum dritten Lebensjahr Tabu, da das Kind diese verschlucken und im schlimmsten Fall daran ersticken könnte. Verarbeitet in Lebensmitteln – zum Beispiel gemahlen in einem Kuchen – sind sie unproblematisch. 

Zusätzliche Informationen finden Sie in der Broschüre Allergieprävention und weiteren Angeboten im aha!shop.

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