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15.09.2016

Sicher handeln, falls ein Notfall eintritt

Rasch und richtig muss man bei einer schweren allergischen Reaktion handeln – denn eine Anaphylaxie kann das Leben bedrohen. In den Schulungen von aha! Allergiezentrum Schweiz lernen Betroffene und Eltern – und in Workshops auch Pädagogen – Wichtiges für den Notfall. Das gibt Sicherheit, wie eine Evaluation zeigt. 

Es passiert alles sehr schnell: Innerhalb von Minuten nach dem Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff treten bei einer Anaphylaxie Symptome auf, die lebensbedrohlich sein können. Gewebe und Schleimhäute schwellen an, führen zu verengten Atemwegen und Atemnot. Erweitern sich die Gefässe im ganzen Körper zu sehr, kann gar der Kreislauf kollabieren. «Es ist unerlässlich in einem solchen Notfall schnell und korrekt zu reagieren», so Hannes Lüthi, Leiter Fachdienstleistungen von aha! Allergiezentrum Schweiz. Deshalb bietet die Stiftung gemeinsam mit Fachärztinnen und Fachärzten Schulungen für Betroffene und Eltern von Kindern mit schweren Allergien an. «Damit diese Mädchen und Jungen auch an Schulen, in Kindergärten und Tagesstätten gut betreut sind, führen wir ergänzend auch für Lehrpersonen und Erziehende Workshops durch.» 

Betroffene und Eltern sind zufrieden
Eine Evaluation der neun Schulungen über die letzten drei Jahre zeigt, dass die Betroffenen und Eltern mit der Organisation, dem Inhalt und Umfang, dem Nutzen und mit den Referenten des Kurses rundum zufrieden sind. Gemäss der Auswertung von 53 Fragebogen, welche die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer nach den Schulungen ausgefüllt haben, entsprechen die Inhalte vollständig den Erwartungen. Sie sind nützlich und sie haben einen grossen Praxisbezug. Es sei ausserdem auch «vollständig zutreffend», dass die Referenten und Referentinnen motivierend sind, den Inhalt interessant vermitteln und dass sie auf Fragen eingehen.

Viel Relevantes für Pädagogen
Gleichermassen positiv sieht es bei den Workshops für Pädagoginnen und Lehrer aus: Aus der Evaluation von 231 Fragebogen aus 18 Kursen resultiert ebenfalls eine vollständige Zufriedenheit mit dem Angebot – etwa in Bezug auf den Nutzen des vermittelten Wissens für die Arbeit und auf die Praxisrelevanz. Auch die Referentinnen und Referenten werden von den Befragten durchs Band sehr positiv bewertet.

Sicherer im Notfall
Linda Ruch, Studierende Ernährung und Diätetik an der Berner Fachhochschule, hat die Evaluation durchgeführt und folgert auf Basis dieser Resultate, dass aha! Allergiezentrum Schweiz mit den beiden Angeboten «am Puls der Teilnehmenden ist und deren Bedürfnisse im Moment abgedeckt sind». Qualitative Aussagen stützen diese Bilanz: In den Rückmeldungen fanden sich in 17 bzw. 41 Fragebogen zu den Schulungen bzw. Workshops die Attribute «interessant», «spannend» und «nützlich». Sechs Lehrer und Kinderbetreuerinnen betonten zudem, dass der Kurs ihnen Angst genommen und Sicherheit im Umgang mit dem Adrenalin-Injektor gegeben hat: Im Notfall muss man einem Kind, das einen anaphylaktischen Schock hat, eine Adrenalin-Spritze in den Oberschenkel applizieren: Das Mittel öffnet die Bronchien, verengt die erweiterten Gefässe und erhöht den Blutdruck. 

Gemäss Schätzungen erleben pro Jahr rund 10 Personen pro 100‘000 Einwohner einen lebensbedrohlichen allergischen Schock, in der Schweiz sind es zirka 300 pro Jahr. Auf eine Million Einwohner sterben 1–3 Personen nach einer schweren allergischen Reaktion.

Zur Anaphylaxie-Schulung und zu den Anaphylaxie-Workshops.

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