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21.07.2015

Interdisziplinär zu mehr Gesundheit

Allergien nehmen weltweit zu. Sie haben viele Ursachen und die Behandlungen sind vielfältig. Daher ist es wichtig, dass über die Diziplinen hinweg nach Lösungen gesucht wird, wie Sereina de Zordo von der Stiftung aha! am «3rd GRF One Health Summit Davos» erläutern wird. 

Er reagiert auf Hausstaubmilben, sie hustet aufgrund eines allergischen Asthmas oder es juckt einen am Arm wegen eines Neurodermitis-Schubs: Solche atopischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem von Betroffenen Antikörper, sogenannte IgE-Antikörper bildet und überempfindlich auf eigentlich harmlose Auslöser reagiert, sind in der westlichen Welt sehr verbreitet. In der Schweiz etwa reagiert ein Viertel der Bevölkerung allergisch auf Proteine von Pollen, Hausstaubmilben oder Tierspeichel.

Und – so Sereina de Zordo, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz – atopische Erkankungen nehmen weiter zu. Folgende Faktoren liegen diesem Trend zugrunde: verminderte Stimulation des Immunsystems wegen unserer reinlichen westlichen Lebensweise, stärkere Luftverschmutzung und Klimaveränderungen.

Viele Faktoren, komplexes Wirken

«Damit wirken zahlreiche Faktoren in vielfältiger Art und Weise zusammen und beeinflussen sowohl den Verlauf der atopischen Erkrankung als auch die Häufigkeit, mit der sie auftritt», so Sereina de Zordo. «Das heisst: Weder Ursachen noch Lösungen sind monokausal – und sie sind oft nicht einfach zu finden.» Das ist eine grosse Herausforderung, um die zunehmenden allergischen Erkrankungen noch besser zu behandeln sowie die Betroffenen im Alltag zu unterstützen.

Enge Partnerschaften sind gefragt

Für de Zordo sollten deshalb folgende Ziele angestrebt werden: «Die Öffentlichkeit muss für die Volksgesundheit und deren Einflussfaktoren noch stärker sensibilisiert werden. Zudem sollten noch engere Partnerschaften zwischen Experten geknüpft werden – auch über die Grenzen der Disziplinen hinweg, damit alle für Behandlung und Prävention relevanten Informationen und Massnahmen gebündelt werden können.» Am «3rd GRF One Health Summit Davos»-Kongress, der sich dem Thema interdisziplinäre Kollaborationen widmet, stellt die Fachfrau ihre Inputs für diesen so genannten «One Health»-Ansatz anhand eines Posters vor.

Interdisziplinär erfolgreich: das aha!kinderlager

Dass solch interdisziplinäres Vorgehen Gewinn bringt, berichtet de Zordo aus ihrer Erfahrung bei aha! Allergiezentrum Schweiz: Schulungen, Beratungen und Ferienlager für Betroffene, die die Stiftung aha! alljährlich durchführt, finden stets in einem interdisziplinären professionellen Umfeld statt. So zeigt beispielsweise die Auswertung von Fragebogen, dass sich die Eltern von betroffenen Kindern durch die professionelle Betreuung der Kinder während dem Lager sehr sicher fühlen, und die Kinder selber nach einem Lager oder einer Schulung mit mehr Selbstvertrauen unterwegs sind.


«3. GRF One Health Summit 2015»

Der «3. GRF One Health Summit 2015» der Stiftung Global Risk Forum GRF Davos findet vom 4. bis 6. Oktober 2015 in Davos statt. Ziel der Konferenz unter dem Motto «Fostering interdisciplinary collaboration for global public and animal health» ist die Erarbeitung einer internationalen Forschungs- und Umsetzungsstrategie, um das One Health-Konzept in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen breit abzustützen und in der universitären Lehre zu verankern. Somit soll letztlich die Weltgesundheit auf lange Sicht gefördert werden. 

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