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09.02.2012

Nase zu, alles zu...

Eine verstopfte Nase kann auf Infektionen, Allergien oder Asthma hinweisen oder sogar auf ein gut zu korrigierendes anatomisches Problem. Werden wichtige Behandlungsschritte versäumt, können sich Krankheiten im Atmungs- und Herz-Kreislauf-System entwickeln. Eine gute Nasenatmung ist die Grundlage für einen gesunden, erholsamen Schlaf und sorgt für mehr Lebensqualität im Alltag und Beruf.

 

Fast jeder von uns kennt es: Ist die Nase verstopft, die Atemzufuhr schlecht, schlägt dies auch auf das nächtliche Wohlbefinden. Schnarchen, vielleicht sogar Erstickungsgefühle führen zu einem gestörten Schlaf und damit zu Leistungsverminderungen im Alltag. Nebst Stimmungstief, Müdigkeit, Tagesschläfrigkeit, Reduktionsgefühlen, verminderter Lernfähigkeit können auch chronische Kopfschmerzen entstehen. Kurz: die Lebensqualität ist signifikant vermindert.

Was kann zu einer verstopften Nase führen?
Ein Infekt oder eine Allergie, zum Beispiel eine Hausstaubmilbenallergie oder ein Heuschnupfen, aber auch chronische Nasen-Nebenhöhlenentzündungen, Nasenpolypen oder eine Verkrümmung der Nasenscheidewand können dazu führen, aber auch Stoffwechselstörungen oder Störungen der Nerven in der Nasenschleimhaut sowie hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder die Einnahme von Hormonpräparaten oder bestimmter Medikamente. Der Arzt spricht bei diesen allergischen und nicht-allergischen Reaktionen der Schleimhaut von «nasaler Hyperreaktivität», also von Überempfindlichkeitsreaktionen.

Therapie
Es stehen zwei Behandlungen zur Wahl: die endoskopisch chirurgische Operation und die medikamentöse Behandlung. Bei der Operation wird der Weg bis zur Nasennebenhöhle geöffnet und die Belüftung und der Abfluss des Sekrets ermöglicht. Dabei wird die Struktur der Nase und der Schleimhaut weitgehend erhalten. Damit wird die Voraussetzung zu einer medikamentösen Behandlung geschaffen.

Die meisten infektiös oder allergisch bedingten Schwellungen der Nasenschleimhaut kann man aber von Beginn an effektiv mit Medikamenten behandeln. Bei allergisch bedingten Ursachen stehen moderne, entzündungshemmende Präparate wie zum Beispiel kortikoidhaltige Nasensprays zur Verfügung. Zur Unterstützung bietet sich eine Nasenspülung mit Salzwasser an. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Sie haben allerdings nur eine kurzzeitig abschwellende Wirkung und helfen die akuten Symptome der verstopften Nase zu lindern. Eine Anwendung dieser Mittel über mehr als eine Woche kann zu Veränderungen der Schleimhaut führen und der gewünschte Effekt verloren gehen. Die Schleimhaut bleibt geschwollen und es kann sich ein chronisches Schnupfengefühl entwickeln.

Im Gegensatz zu den frei erhältlichen Nasensprays besitzen kortisonhaltige Nasensprays eine lokal starke antientzündliche Wirksamkeit und erhalten die Nasenschleimhaut. Die Kortisonanteile in modernen Präparaten werden vom Körper kaum aufgenommen, die Sprays sind sehr gut verträglich.

Falls Ihre Nase also schon längere Zeit verstopft ist oder Sie andere Beschwerden mit der Nase haben, sollten Sie in jedem Fall Ihren Arzt aufsuchen und die genauen Ursachen abklären lassen. Denn denken Sie daran: Eine freie Nase verbessert die Lebensqualität!
 

Expertengruppe «Active-Nose»: Dr. med. Christoph Schlegel-Wagner, Vorsitz Leitender Arzt, Klinik für HNO-Heilkunde, Hals- und Gesichtschirurgie, Kantonsspital, Luzern; PD. Dr. med. Marco Caversaccio, stv-Chefarzt, Klinik für HNO, Hals- und Gesichtschirurgie, Inselspital, Universität Bern; Prof. Dr. med. Jean-Silvain Lacroix, Chefarzt, Unité de Rhinologie-Olfactologie, Hôpitaux Universitaires, Genève; Dr. med. Nicola Melik
Facharzt für HNO, Hals- und Gesichtschirurgie, Locarno; Dr. sc. nat. Georg Schäppi
Geschäftsleiter aha! Allergiezentrum Schweiz, Bern