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11.03.2013

Neurodermitis – ein Risiko für ADHS

Interdisziplinäre Studie untersucht Kinder mit Neurodermitis und/oder ADHS im Alter von sechs bis zwölf Jahren

Neurodermitis im Kindesalter erhöht offenbar das Risiko für eine Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS). Wissenschaftler der TU Dresden machen sich auf die Suche nach den Ursachen.

Typische Symptome bei Neurodermitis sind Entzündungen der Haut und ein starker, quälender Juckreiz. Schätzungsweise zehn Prozent aller Kinder in Deutschland leiden an Neurodermitis, wobei Experten vor einer deutlichen Zunahme der Erkrankung warnen. Laut Prof. Jochen Schmitt, Direktor des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung am Universitätsklinikum Dresden, erhöhe Neurodermitis, insbesondere wenn die Erkrankung bereits in den ersten beiden Lebensjahren auftritt, das Risiko für eine ADHS um rund 50 Prozent.

Die Mechanismen, die dafür verantwortlich sind, dass Neurodermitis in der Kindheit zu einem erhöhten ADHS-Risiko im Kindes- und Jugendalter führt, sind bislang unbekannt. Daher werden sie im Rahmen eines Forschungsprojektes an der TU Dresden gemeinsam durch Mediziner und Psychologen untersucht. Mit diesem Forschungsprojekt erhoffen sich die Wissenschaftler Aufklärung darüber, welche psychologischen, physiologischen und immunologischen Faktoren der Neurodermitis eine spätere ADHS begünstigen. „Gerade der psychoneuroimmunologische Aspekt wird bei vielen Erkrankungen zu wenig beachtet“, sagt PD Dr. Angelika Buske-Kirschbaum vom Lehrstuhl für Biopsychologie der TU Dresden. Besondere Relevanz hat das Projekt angesichts der Zunahme beider Diagnosen über die letzten Jahre auch in Deutschland. Die Studie ist eine wichtige Voraussetzung für gezielte Präventionsmaßnahmen und die Optimierung der medizinischen Versorgung.

Mehr Infos sind zu finden auf der Website der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden.

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