Hier sehen Sie die Medienmitteilungen von aha! Allergiezentrum Schweiz nach Aktualität aufgelistet.

08.11.2012

Engagiert zu kreativen Lösungen

8. November 2012

Mit einem aha!award werden in diesem Jahr drei initiative Frauen ausgezeichnet, die aus eigener Betroffenheit oder aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen engagiert nach Lösungen suchten.
Die Ehrung der Preisträgerinnen Christina Arpajian, Franziska Roderer und Paula Hunkeler fand am
8. November in Bern statt.


Für die Preisträgerinnen waren teils starke Einschränkungen in Gesundheit, Alltag und Lebensqualität Ausgangspunkt ihrer Initiativen. Dazu kamen der entschlossene Wille zur Lösungsfindung und eine zielorientierte Umsetzung in Projekte, die von Nutzen auch für andere Menschen sind: so die Gründung und der Aufbau eine Patientenorganisation (Paula Hunkeler), die Entwicklung einer Applikation mit Zutatenwarnung bei Nahrungsmitteln (Franziska Roderer) oder die prämierte Matura-Abschlussarbeit (Christina Arpajina) mit wertvollen Erkenntnissen über die Lebensqualität bei lebensbedrohlichen Allergien.

Faktor Lebensqualität bei schweren Allergien
Christina Arpajian, mit 20 Jahren die bisher jüngste aha!award-Preisträgerin, leidet seit Kindheit an einer schweren Nussallergie. Als naturwissenschaftlich orientierte und begabte Gymnasiastin verglich und analysierte sie für ihre Matura-Abschlussarbeit deshalb die Lebensqualitätsfaktoren bei lebensbedrohlichen Allergien: mittels einer aufwändigen und wissenschaftlich abgesicherten Befragung unter 184 Insektengiftallergie-Patienten und 37 Nussallergie-Patienten eines Schweizer Universitätsspitals. Christina Arpajians Auswertung ergab, dass Patienten aus letzterer Gruppe deutlich mehr Einschränkungen an Lebensqualität erfahren als Betroffene einer Insektengiftallergie. Ihre Arbeit konnte die angehende Studentin bereits vor einem internationalen Expertengremium präsentieren. (CV/Factsheet in English)

Wissen und Verständnis fördern
Paula Hunkeler leidet seit Kindheit an der seltenen, auch unter Medizinern wenig bekannten Krankheit HAE (Hereditäres Angioödem). Dabei kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, verursacht durch undichte Blutgefässe, was periodisch zu starken, teils lebens-bedrohlichen Schwellungen an inneren Organen, aber auch zu solchen an Gliedmassen und im Gesicht führt. Diese Schwellungen werden nicht selten als allergisch bedingte Symptome fehlinterpretiert. Nach einem jahrelangen Leidensweg, Fehldiagnosen, Ausgrenzungen und der Tatsache, dass die Krankheit an die beiden Kinder «vererbt» ist, gründete Paula Hunkeler 2001 die Schweizerische HAE-Vereinigung. Die Ziele: breite Informationsarbeit, Organisation von Patiententreffen, regelmässiger Erfahrungsaustausch, Kontaktpflege und Vernetzung mit Fachpersonen aus Medizin, Wissenschaft und Industrie. Durch ihre engagierte und ehrenamtliche Arbeit hat Paula Hunkeler in breiten Kreisen Wissen gefördert und zu einem besseren Verständnis von HAE beigetragen.

Beitrag zu mehr Konsumsicherheit
Franziska Roderer stellte die Ernährung radikal um, als sich herausstellte, dass ihre Zwillinge auf Gluten und Laktose reagieren. Weil mit vielen Fragen und Schwierigkeiten beim Einkaufen geeigneter Lebensmittel konfrontiert, entwickelte Franziska Roderer die Applikation DeclarApp für Smartphones, die mittels eines individuell definierten Codes die Zutaten und Zusammensetzungen von Produkten «liest», entsprechend Warnung anzeigt oder, je nach Farbcode und Zeichen, Entwarnung gibt. Vorausgesetzt, dass Industrie und Handel bei der Codierung von Produkten mitziehen, kann DeclarApp einen wichtigen Beitrag zur Konsum- und Lebensmittelsicherheit von Menschen mit Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen leisten.

Mit aha!awards werden Projekte, Initiativen oder aussergewöhnliche Leistungen ausgezeichnet, die einen direkten Nutzen für Allergiebetroffene haben und sie in ihrem Alltag unterstützen. Bewerbungen für den aha!award 2013 können bis 30. Juni 2013 bei der Geschäftsstelle von aha! Allergiezentrum Schweiz eingereicht werden.

Die prämierten Projekte 2012:
- Projekt und Lebenslauf von Paula Hunkeler
- Projekt und Lebenslauf von Franziska Roderer
- Projekt und Lebenslauf von Christina Arpajian (Version in English)

- Medienmitteilung für Download
- Bilder der Preisträgerinnen vom aha!award 2012

Informationen zum aha!award

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