Unsere Tipps für Reisen mit Asthma

Erholsame Ferien! Das ist auch mit Asthma sehr gut möglich – wenn man sich im Vornherein gut vorbereitet. Unsere Expertin Noemi Beuret erklärt, wo Betroffene worauf bei der Planung zu achten ist und was auf der Reise auf keinen Fall fehlen darf.

Reisezeit bewusst wählen

Wie im Alltag – so auch in den Ferien: Faktoren, die das Asthma triggern, sollte man möglichst umgehen. «Wer also zu heisse oder zu kalte Temperaturen nicht verträgt, könnte zum Beispiel im Schweizer Sommer oder im Winter in ein Land mit gemässigtem Klima verreisen oder die Ferien in den Frühling oder Herbst legen», erklärt Noemi Beuret, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz. Sind Pollen ein Trigger von Asthma? Beuret: «Dann am besten während der Hochsaison der entsprechenden Pollen das Weite suchen.»

Ferienziel schlau aussuchen

Bei der Wahl der Feriendestination gilt es ebenfalls, mögliche Auslöser zu vermeiden. Verschlimmert zum Beispiel die Luftverschmutzung das Asthma? «Dann sollte die Luftqualität am Reiseziel möglichst gut sein», so Beuret. Personen, die auf Hausstaubmilben allergisch reagieren, sind in den Bergen besser aufgehoben als am Meer. Die Expertin: «Auch wirkt sich die Höhe meist günstig auf das Asthma aus.» Vorsicht aber: Kälte und Temperaturschwankungen können die Ferien wieder zur Herausforderung machen. Pollenallergikerinnen und -allergiker sollten sich über den Pollenflug am Reiseziel informieren. «Ausserdem lohnt es sich, auf Hotels oder Unterkünfte zu achten, die sich auf Allergiebetroffene spezialisiert haben», ergänzt Noemi Beuret.

Und was ist mit Ferien am Meer? «Die salzhaltige Meeresluft in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit wirken schleimlösend und beruhigend sowie die Sauerstoffaufnahme und CO2-Abgabe werden erleichtert», klärt Beuret auf. Die Brise sorgt zudem für allergenarme Luft zum Durchatmen. «Das kann sich aber bereits ein paar Meter vom Meer entfernt wieder ändern», warnt Beuret. Asthma-Betroffene sollten zudem darauf achten, dass sie am Ferienort im Notfall Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

Medikamente einpacken

«Bevor es in die Ferien geht, ist es sinnvoll, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt, der behandelnden Ärztin seinen Asthma-Aktionsplan zu überprüfen, gegebenenfalls zu aktualisieren und in die entsprechende Sprache zu übersetzen», empfiehlt Noemi Beuret. Gut möglich, dass die Zeitverschiebung einen Einfluss auf die Medikamenteneinnahme hat, dies sollte ebenfalls im Vornherein geklärt werden. Muss man sich für die Einreise impfen lassen, ist dies auch mit dem Arzt, der Ärztin abzusprechen, denn je nach Asthma-Medikament kann es zu Wechselwirkungen kommen. «Wer einen Vernebler braucht, überprüft vorher besser die elektrischen Gegebenheiten des Landes und packt einen internationalen Stecker ein», so Beuret. Alle notwendigen Medikamente sollten in etwas mehr als der normalerweise erforderlichen Menge dabei sein – auch die Notfallarzneimittel. «Denn trotz aller Vorausplanung ist es schwierig abzuschätzen, wie gut man das Klima am Urlaubsziel verträgt.» Deswegen auch unbedingt die Notfallnummern des nahegelegenen Spitals am Reiseziel notieren und ein paar wichtige Sätze in der Landessprache auswendig lernen. Zusätzlicher Tipp der Expertin: «Die Wirkstoffe und Dosierung in einem Notizbuch zu vermerken, falls die Medikamente verloren gehen.» Und zum Schluss: den Peak-Flow-Meter mitnehmen.

Für Flugreisen

Personen mit nicht- oder teilweise kontrolliertem Asthma sollten sich vor einer Flugreise von ihrem Arzt, ihrer Ärztin beraten lassen. Beuret: «Manchmal benötigt es eine Bestätigung, dass man flugtauglich ist.» Bei kontrolliertem Asthma sind Flugreisen grundsätzlich unproblematisch. Die Medikamente sind im Flugzeug im Handgepäck (in einem durchsichtigen Plastiksack) mitzuführen – auch wenn diese im Alltag sonst selten benötigt werden. «Darüber sollte die Fluggesellschaft im Voraus informiert werden, ein ärztliches Attest wird häufig ebenfalls verlangt», rät Noemi Beuret.