Hausstaubmilbenallergie
Hausstaubmilben leben ganzjährig in Wohnungen und Büros. Für Allergikerinnen und Allergiker können ihre winzigen Ausscheidungen zu Niesattacken, verstopfter Nase oder sogar zu Asthma führen.
Inhaltsübersicht:
Auslöser
Hausstaubmilben sind mit blossen Augen nicht sichtbar. Sie ernähren sich von tierischen und menschlichen Hautschuppen. Sie lieben bewohnte, warme und feuchte Umgebungen, vor allem Betten. Die wichtigsten Allergene stecken im Körper und im Kot der Milben, die einen wesentlichen Bestandteil des Hausstaubs sind.
Symptome
Die Symptome können das ganze Jahr über auftreten, besonders nachts oder frühmorgens.
Typisch sind:
- Niesattacken
- laufende oder verstopfte Nase
- juckende, gerötete oder tränende Augen
Auch kann sich ein allergisches Asthma entwickeln. Warnzeichen dafür sind:
- Husten
- Keuchen
- Enge in der Brust
Der Kontakt mit Hausstaubmilben bei Allergikern, die zusätzlich an einem atopischen Ekzem (Neurodermitis) leiden, kann sich der Hautzustand verschlechtern. Entzündungen und Juckreiz können sich verstärken, was die Behandlung des Ekzems aufwändiger macht.
Diagnose
Die Diagnose basiert auf einer ausführlichen ärtzliche Anamnese (Gespräch) und auf verschiedene Tests.
- Bei der persönlichen Anamnese werden die Symptome genau festgehalten
- Es können Hauttests (Pricktest) und/oder Blutuntersuchungen (IgE) beim Arzt oder bei der Allergologin durchgeführt werden. Die Ergebnisse müssen immer im Zusammenhang mit der Anamnese bewertet werden.
Behandlung
Wie bei allen Atemwegsallergien basiert die Therapie auf drei Säulen:
Allergen vermeiden
Um die Belastung durch Hausstaubmilben zu senken und die Beschwerden zu verringern, braucht es konsequente Massnahmen, vor allem im Schlafzimmer. Spezielle milbendichte Überzüge sind zentral.
Medikamentöse Therapie
- Antihistaminika in Form von Tabletten, Säften, Sprays oder Nasentropfen lindern typische Beschwerden wie Niesen, laufende Nase und juckende Augen.
- Kortisonhaltige Präparate, lokal angewendet – etwa als Nasenspray – können zusätzlich verordnet werden, um die Entzündung zu kontrollieren.
- Bei allergischem Asthma: Bronchodilatator und/oder inhalatives Kortikoid gemäss ärztlicher Verordnung.
Spezifische Immuntherapie (Desensibilisierung),
Wenn Medikamente nicht ausreichen, oder vorbeugend, um Komplikationen wie das Auftreten von allergischem Asthma zu vermeiden. Diese wird direkt durch die Allergologin oder Allergologen verschrieben und wirkt direkt auf die Ursachen der Allergie.
Mehr Infos: Behandlung von Atemwegsallergien
Tipps zur Reduktion der Milbenbelastung
- Milbenallergendichte Überzüge für Matratze (Encasings), Kopfkissen und Bettdecke verwenden. Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel sind besonders geeignet.
- Raumtemperatur bei 18 bis 20 ⁰C kühl halten
- relative Luftfeuchtigkeit bei maximal 50 %
- Täglich lüften (5-10 Minuten, 3 x pro Tag)
- Kissenbezüge, Bettbezüge, und Schlafanzüge regelmässig bei 60°C waschen
- Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden und Oberflächen mit einem feuchten Tuch reinigen.
- Staubfänger reduzieren (Plüschtiere, Teppiche, nicht waschbare Vorhänge, Polstermöbel)
Zahlen und Fakten
- In der Schweiz reagieren ca. 6 Prozent der Bevölkerung auf Hausstaubmilben
- Symptome können das ganze Jahr über auftreten
- Eine Allergie kann in jedem Alter auftreten
- Weltweit gibt es etwa 40'000 Milbenarten
- In unseren Breitengraden werden die meisten Allergien durch zwei Hauptarten ausgelöst
Häufige Fragen
Nein. Ziel ist nicht «null Milben», sondern eine deutlich reduzierte Belastung.
Diese Bezüge werden direkt über Matratze, Kissen und Duvet gezogen. Die normale Bettwäsche kommt darüber. Gewaschen werden sie gemäss Herstellerangaben, meist ein- bis zweimal pro Jahr. Die übrige Bettwäsche (Spannbettlaken, Kissenbezüge, Duvetbezüge usw.) muss dagegen regelmässig gewaschen werden, etwa einmal pro Monat.
In der Schweiz gehören milbendichte Bezüge, auch «Encasings» genannt, leider nicht zu den Pflichtleistungen der Grundversicherung. Manche Zusatzversicherungen übernehmen jedoch einen Teil der Kosten.
Die Hauptbelastung entsteht im Bett. Entscheidend bleiben daher milbendichte Bezüge für Matratze, Kissen und Duvet im Schlafzimmer. Im restlichen Wohnbereich müssen Textilien nicht grundsätzlich entfernt werden: Regelmässige Pflege (Waschen bei 60°C, Staubsaugen mit HEPA-Filter) senkt die Belastung bereits deutlich.
Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat.