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09.08.2022

Früh und intensiv – das war die Pollensaison 2022

Medienmitteilung, 9. August 2022

Es blieb kaum ein Auge trocken: Die diesjährige Pollensaison verlangte von Allergikerinnen und Allergikern alles ab. Seit dem Start von hohen Belastungen Ende Januar gab es gemäss MeteoSchweiz nur wenige pollenarme Tage. Die Empfehlung von aha! Allergiezentrum Schweiz: Jetzt im Herbst mit einer Desensibilisierung beginnen, um mit weniger Beschwerden durch die nächste Saison zu kommen.

Ausserordentlich früh – schon an milden Tagen anfangs Jahr – flogen im Mittelland die Haselpollen los und starteten eine intensive Pollensaison. Das merkten auch die Beraterinnen an der Hotline von aha! Allergiezentrum Schweiz, bei der schon im Januar zahlreiche Anfragen eingingen. «Rund zwanzig bis dreissig Tage eher als üblich begann schweizweit die Hasel zu blühen. Ihre Saison war an den meisten Messstationen stark bis sehr stark», resümiert Biometeorologin Regula Gehrig von MeteoSchweiz. Auch die daraufhin blühenden Erlen und Birken liessen ihre Pollen in rauen Mengen fliegen. Und auf sie folgten beinahe nahtlos und ebenfalls früher als im Durchschnitt die Gräser, deren Pollen vor allem im Mai in hohen Konzentrationen in der Luft waren.

Hasel und Erle – besonders früh und intensiv

Schon Ende Dezember im Tessin und auf der Alpennordseite zu Jahresbeginn fing die Hasel zu blühen an, die dank guter Wetterbedingungen viele Pollen losschicken konnte. So gehörte die Haselpollensaison in den Stationen Luzern, Münsterlingen und Buchs zu den stärksten der 30-jährigen Vergleichsperiode von 1991 bis 2020. Auch die gleichzeitig blühenden Erlen gaben grosse Mengen an Pollen ab.

Birke sehr stark, Esche nur mittel

Die Birke hatte heuer ein so genanntes Mastjahr, in dem sie mehr Blüten produziert. Kein Wunder also, dass bereits sehr früh – ab Mitte März – an schönen Tagen viele Pollen in der Luft waren; und Sonnentage hatte es in diesem Frühjahr zahlreiche. Somit war die Pollenbelastung durch die Birke an insgesamt 16 bis 29 Tagen im Mittelland sowie an 36 Tagen im Tessin stark. Das sind 13 beziehungsweise 16 Tage mehr mit hoher Belastung als im Durchschnitt; in Buchs, Luzern und im Tessin gehört diese Zahl zu den höchsten der Vergleichsperiode. Nicht ganz so stark war der Pollenflug der Eschen; dieser lag schweizweit im durchschnittlichen Bereich.

Aufgefallen: gelber Teppich

Blütenstaub überall: Ab Mitte April liessen die Nadelhölzer ihre Pollen in aussergewöhnlich hoher Zahl losstürmen. Es war gemäss MeteoSchweiz die drittintensivste Fichtenblüte seit 1990. Das Gute: Ihre Pollen sind kaum allergen.

Früh den Höhepunkt erreicht: die Gräser

Wie bereits in den letzten Jahren waren auch 2022 schon ab Mitte April erste Gräserpollen in der Luft. Wirklich zur Belastungsprobe wurde es für Heuschnupfengeplagte ab Ende April im Tessin und anfangs Mai auf der Alpennordseite, wo je nach Messstation zwischen 6 und 21 Tage mit sehr starkem Pollenflug gemessen wurden, mehr als im Durchschnitt. Zum regionalen Unterschied: Die Pollenkonzentrationen waren in der Deutschschweiz meist höher als in der Westschweiz und im Wallis. Ab Ende Juni hatten die Gräser ihren Höhepunkt der Blüte überschritten, so dass meistens nur noch schwache bis mässige Konzentrationen auftraten, mit Ausnahme der Messstationen Buchs SG und Luzern.

Nun mit Desensibilisierung starten

Die kommende Pollen-Pause sollten Allergikerinnen und Allergiker nutzen und eine Desensibilisierung, auch allergenspezifische Immuntherapie genannt, beginnen. Dabei wird der Körper langsam an das Allergen gewöhnt, bis er schliesslich kaum mehr darauf reagiert. «Heuschnupfenbeschwerden werden so um rund 75 bis 80 Prozent reduziert und der Medikamentenverbrauch kann deutlich verringert werden», weiss Roxane Guillod, stellvertretende Leiterin Fachdienstleistungen von aha! Allergiezentrum Schweiz.

Pollendaten und -prognose mit aha! Allergiezentrum Schweiz

Zu den Pollendaten (mit Saisonrückblick) auf pollenundallergie.ch und mobil mit der App «Pollen-News» (im App Store und auf Google Play)

Mehr Informationen zur Desensibilisierung.

Detailliertere Informationen zur Pollensaison 2022 auf dem MeteoSchweiz-Blog.

Kontakt:
Petra Kollbrunner
Kommunikation und Medien
aha! Allergiezentrum Schweiz
Scheibenstrasse 20
3014 Bern
+41 31 359 90 46
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