Auswärts essen mit Nahrungsmittelallergie: Worauf muss ich achten?

April 2024

Auswärts essen mit Nahrungsmittelallergie: Worauf muss ich achten?

Frage:
Liebe aha!infoline, bei mir wurde kürzlich eine Erdnussallergie diagnostiziert. Nun mache ich mir Sorgen wegen künftiger Restaurantbesuche und Einladungen bei Freunden. Was raten Sie mir? Beste Grüsse, Herr M.

Antwort:
Lieber Herr M. – Ihre Sorge ist verständlich. Zudem möchten viele Menschen anderen keine Umstände bereiten – sei es im Restaurant, im Hotel oder zu Besuch bei Freunden. Wir raten Ihnen, die Diagnose dennoch ernst zu nehmen, da ein ungewollter Erdnuss-Verzehr zu schweren Reaktionen wie Schwellung, Atemnot oder gar einem anaphylaktischen Schock führen kann.

Ganz auf Restaurantbesuche verzichten, müssen Sie aber nicht. Denn es gibt solche, die Ihren Besuch als willkommene Herausforderung ansehen. Am besten rufen Sie vorher an und klären ab, ob das gewünschte Lokal Ihnen eine verträgliche Mahlzeit zubereiten kann. Auch die Abgabe einer Visitenkarte an das Personal hat sich bewährt, auf der das allergieauslösende Nahrungsmittel notiert ist (Keine Erdnüsse!).

Restaurants sind gesetzlich verpflichtet, über die 14 häufigsten Allergene in ihren Speisen Auskunft zu geben, dazu gehören Erdnüsse. Oft steht auf der Speisekarte ein Satz wie: «Unser Personal berät Sie gerne bezüglich Nahrungsmittelallergien.» Nur Spuren allergener Lebensmittel lassen sich praktisch nicht verhindern, ausser in grossen Küchen, wo neben spezifischen Kochutensilien auch getrennte Arbeitsflächen vorhanden sind. Die gute Nachricht ist, dass nur sehr wenige Menschen stark auf Spuren reagieren.

Allerdings empfehlen wir Ihnen, wachsam zu bleiben, bis der Teller vor Ihnen steht. Und lieber einmal zu viel fragen, ob die Sauce wirklich keine Erdnüsse enthält. Wenn das Personal nicht eindeutig Auskunft geben kann oder Sie kein gutes Gefühl haben, verzichten Sie lieber auf das Essen.

Alles Gute! Laure Tercier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz