Haut
Hier finden Sie alle Fragen rund ums Thema Haut.
Oktober 2024
Haustier trotz Neurodermitis?
Frage:
Liebe aha!infoline, wir hätten als Familie gerne eine Katze. Unsere 2-jährige Tochter leidet allerdings unter atopischem Ekzem (Neurodermitis). Ist die Anschaffung einer Katze da überhaupt ratsam? Und was ist mit Hunden? Liebe Grüsse, Familie K.
Antwort:
Liebe Familie K. – so ein Haustier ist etwas Schönes, aber leider nicht für alle Menschen geeignet. Gerade Kinder mit atopischem Ekzem haben ein erhöhtes Risiko für Allergien, auch gegen Tierhaare. Katzen produzieren starke Allergene, die nicht nur im Fell, sondern auch in Speichel und Hautschuppen vorkommen. Der Kontakt zu Katzen kann das Risiko für Allergien und Asthma bei empfindlichen Kindern erhöhen. In der Leitlinie zur Allergievorbeugung raten Allergie-Expertinnen und -Experten daher: Familien mit Kindern mit bereits bestehendem Atopischen Ekzem (Neurodermitis) sollten keine Katze neu anschaffen.
Etwas anders verhält es sich bei Hunden: Auch Hunde können Allergien auslösen, allerdings etwas seltener als Katzen. Im Gegensatz zur Katze wird Familien mit erhöhtem Allergierisiko von einer Hundehaltung aber nicht ausdrücklich abgeraten.
Unser Rat: Bevor Sie ein Haustier anschaffen, sollten Sie auf jeden Fall das Risiko und mögliche Folgen mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin besprechen.
Alles Gute, Nadia Ramseier, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz.
März 2024
Atopisches Ekzem: Wie sage ich’s der neuen Liebe?
Frage:
Ich habe jemanden kennengelernt, der mir viel bedeutet. Mein neuer Lieblingsmensch weiss nicht, dass ich am atopischen Ekzem leide, da wir uns nur langsam näherkommen. Wie sage ich es ihm, ohne dass er gleich Reissaus nimmt? Beste Grüsse, Frau C.
Antwort:
Liebe Frau C. – Viele Menschen neigen zu Schamgefühlen, wenn es um engeren Körperkontakt geht. Umso mehr, wenn es sich um eine neue Liebe handelt und man das Gefühl hat, ein Makel könnte diesen Menschen abschrecken.
Wie Sie wahrscheinlich bemerken, kann sich raue, juckende, schmerzende oder nässende Haut negativ auf das eigene Wohlbefinden und Selbstwertgefühl auswirken. Vielleicht versucht man aus Angst vor Zurückweisung sogar, einen geliebten Menschen von sich fernzuhalten.
Wir empfehlen Ihnen daher, möglichst offen mit Ihrer Hauterkrankung umzugehen und sie in einem ruhigen Moment direkt anzusprechen. Womöglich ist der Umgang damit für beide einfacher, wenn man von Anfang an ehrlich ist.
Wichtig, ist auch dem Partner, der Partnerin mitzuteilen, welche Stellen schmerzen oder warum Berührungen unangenehm sind, damit sich das Gegenüber nicht abgewiesen fühlt. Auch dass das atopische Ekzem nicht ansteckend ist und nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat, kann hilfreich sein.
Sie könnten schwierige Situationen auch vorgängig besprechen, etwa ein gemeinsamer Besuch in der Sauna oder im Hallenbad. Sich Antworten auf unliebsame Fragen oder Kommentare zurechtzulegen, kann ebenfalls helfen, selbst – und als Paar – besser mit der Hauterkrankung umzugehen.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie einen möglichst selbstbewussten Umgang mit Ihrer Hauterkrankung finden. Und: Jeder Mensch ist viel mehr als seine Haut!
Wir drücken Ihnen die Daumen! Bettina Ravazzolo, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz