Allergien & Intoleranzen

Hier finden Sie alle Fragen rund ums Thema Allergien und Intoreranzen.

Juni 2023

Allergie auf Mückenstiche?

Frage:
Liebe aha!infoline, Mückenstiche jucken mich jeweils so stark, dass ich fast wahnsinnig werde. Auch schwillt die Haut rundherum immer an. Bin ich etwa auch Mückenstiche allergisch? Liebe Grüsse, Herr N.

Antwort:
Lieber Herr N. – Ich kann Sie beruhigen: Eine Allergie auf Mücken ist ausgesprochen selten. Dass sich um die Einstichstelle eine rund ein Zentimeter grosse Quaddel zeigt, ist ganz normal. Dies ist die lokale Abwehrreaktion auf den Speichel der Mücke, der während des Stichs das Gewebe betäubt und die Blutgerinnung hemmt. So erklärt sich auch der lästige Juckreiz. Am besten sollten Sie sich nicht kratzen, damit keine Bakterien in den Stich eindringen. Kühlen kann helfen, sowie das Auftragen von juckreizstillenden Cremen und Gels. Bei grösseren Entzündungen werden von der Ärztin, vom Arzt kortisonhaltige Salben abgegeben. Abhilfe gegen den Juckreiz schafft auch ein Antihistaminikum in Form von Tabletten.

Am besten lassen Sie sich gar nicht erst stechen: Tragen Sie draussen helle, lange, nicht zu enganliegende Kleidung. Auch Mückenschutzmittel halten die Blutsauger fern. Wenn Sie heikle Haut haben, sollten Sie bei der Auswahl der Produkte sorgfältig sein, um Kontaktallergien zu vermeiden. Wenn Sie eine Kontaktallergien beispielsweise auf Duftstoffe haben, sollten Sie auf Produkte zurückgreifen, die keine Duftstoffe enthalten. Sie können den Spray auch auf die Kleider auftragen. Fliegengitter sperren Mücken aus dem Haus und ein Moskitonetz weg vom Bett. Will man Mücken keine Brutstätten bieten, lässt man keine mit Wasser gefüllten Gefässe – Pflanztöpfe, Regenwassertonnen, Badebecken – auf Balkon, Terrasse oder im Garten stehen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen, möglichst stichfreien Sommer!

Sonja Hartmann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz

Juli 2023

Was taugen Allergieselbsttests?

Frage:
Liebe aha!infoline, oft plagen mich nach dem Essen Verdauungsprobleme. Nun bin ich im Internet auf Angebote für Selbsttests gestossen, mit denen ich angeblich mögliche Allergien und Intoleranzen herausfinden könne. Was taugen diese Tests? Liebe Grüsse, Frau P.

Antwort:
Liebe Frau P. – Diese Selbsttests boomen zurzeit, auch wir kennen solche Anzeigen. Unser Rat: Lassen Sie besser die Finger davon und klären Sie einen Verdacht auf eine Intoleranz oder Allergie ärztlich ab.

Bei den meisten dieser Selbsttests entnimmt man sich zu Hause in Eigenregie Blut am Finger. Die Probe wird dann zur Auswertung an ein Labor gesendet. Das Blut wird auf bestimmte Antikörper hin getestet, die sogenannten Immunglobuline G (IgG). Diese Antikörper werden vom Körper aber als natürliche Reaktion auf den Kontakt mit Lebensmitteln gebildet - wie Studien zeigen. Die IgG geben also lediglich an, was die Person einmal gegessen hat und sind daher nicht aussagekräftig.

Noch weniger aussagekräftig sind Tests, die versprechen, dass mit einer Haarprobe Allergien nachgewiesen werden können. Denn: Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Allergien anhand von Haarproben festgestellt werden können.

Eine seriöse Abklärung einer möglichen Allergie oder Intoleranz sollte immer ärztlich begleitet werden. Dabei wird im Gespräch zunächst genau geklärt, welche Nahrungsmittel wann welche Beschwerden auslösen. Für weitergehende Abklärungen stehen dann diverse Tests zur Verfügung. Egal bei welcher Methode: Die Resultate der Tests müssen immer von einem Facharzt, einer Fachärztin für Allergologie eingeordnet und gemeinsam mit den Beschwerden beurteilt werden.

Unsere Empfehlung: Um herauszufinden, welches Nahrungsmittel Sie nicht vertragen, konsultieren Sie besser eine Fachperson. Ansonsten verzichten Sie womöglich auf Dinge, die Sie gar nicht müssten. Und dadurch erhöht sich auch das Risiko für einen Nährstoffmangel.

Herzlich, Alexandra Heimann, Expertin aha! Allergiezentrum Schweiz