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20.10.2022

Laktoseintoleranz: Was Sie noch nicht wussten

Im Jogurt, in der Wurst, sogar in Medikamenten: Viele Produkte enthalten – teils ganz unerwartet – Laktose. Der Milchzucker macht rund zwanzig Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Mühe. Sie können ihn nämlich nicht (ganz) verdauen und bekommen Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen und Übelkeit. Fünf spannende Fakten zum Thema Laktoseintoleranz.

Eine Laktoseintoleranz wird heute häufiger diagnostiziert als früher.

Dies hat mehrere Gründe: Im Vergleich zu früher existieren heute geeignete Testverfahren für eine Diagnose. Dank Medienpräsenz ist das Thema Laktoseintoleranz vielen Menschen bekannt, so dass auch mehr Abklärungen erfolgen – was natürlich zu mehr Diagnosen führt. Und: Industriell hergestellte Nahrungsmittel enthalten oftmals Laktose, so dass wir tatsächlich auch immer mehr Milchzucker zu uns nehmen – was nicht allen gut bekommt.

Wir vertragen Milch aufgrund einer genetischen Veränderung.

Forschende haben herausgefunden, dass sich unser Erbgut über Tausende von Jahren verändert hat: Früher stand Milch nämlich nicht auf unserem Speiseplan und nur gestillte Kinder benötigten folglich das Enzym Laktase, um die Muttermilch zu verdauen. Erst als gewisse Volksgruppen Rinder, Schafe und Ziegen domestizierten, gab es Milch für alle – und dies leitete die Veränderung der Gene ein. Das heisst: In milchtrinkenden Gesellschaften veränderte sich das Erbgut so, dass der Stoffwechsel auch im Erwachsenenalter Milchzucker zerlegen kann.

Bei einer Laktoseintoleranz muss nicht strikt auf Laktose verzichtet werden.

Wie viel Laktose Betroffene vertragen, ist sehr individuell. Ein strikter Verzicht ist meist nicht nötig. So vertragen die meisten Menschen mit Laktoseintoleranz kleine Mengen laktosehaltiger Nahrungsmittel, vor allem, wenn sie über den Tag verteilt gegessen oder in einer Mahlzeit zusammen mit anderen Lebensmitteln konsumiert werden. Betroffene probieren am besten selbst aus, welche Milchprodukte sie in welchen Mengen vertragen. Sollte es einmal zu viel Laktose gewesen sein: Keine Sorge, dies schadet dem Magen-Darmtrakt nicht – so unangenehm die Beschwerden auch sind.

Laktosefreie Milch hat dieselben Inhaltsstoffe wie «normale» Milch.

Produkte ohne Laktose – etwa mit dem Allergie-Gütesiegel – haben die gleichen Inhaltsstoffe wie die normalen Milchprodukte, ausser dass der Milchzucker bereits aufgespaltet ist. Daher sind sie – je nach Herstellungsart – etwas süsser im Geschmack. Wer auf Milchersatzprodukte wie Hafer- oder Sojamilch umsteigt, sollte unbedingt auf deren Inhaltsstoffe achten – alle wichtigen Informationen dazu in dieser Antwort der aha!infoline.

Ziegen- oder Schafmilch sind als Alternativen nicht geeignet.

Ziegen- sowie Schafmilch enthalten ungefähr gleich viel Laktose wie Kuhmilch und sind deshalb für Menschen mit Laktoseintoleranz keine geeignete Alternative.

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