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28.09.2015

Abgase machen Ambrosia-Pollen aggressiver

Sind Ambrosia-Pollen Abgasen ausgesetzt, enthalten sie mehr Allergene, auf die Pollenallergikerinnen und -allergiker reagieren. Dies fand ein internationales Forschungsteam am Helmholtz Zentrum München heraus. 


In ihren Experimenten setzten die Forschenden Ambrosia-Pflanzen Stickoxiden aus: Sie begasten die Ambrosia, auch als Beifussblättriges Traubenkraut bezeichnet, mit verschiedenen Mengen von Stickstoffdioxid (NO2), das beispielsweise bei der Verbrennung von Treibstoff entsteht. Die Daten verdeutlichen, dass der durch NO2 verursachte Stress auf die Pflanze die Protein-Zusammensetzung der Pollen verändert. «Verschiedene Formen des bekannten Allergens mit dem Namen Amb a 1 waren deutlich erhöht», wird Erstautor Dr. Feng Zhao in der Medienmitteilung des Helmholtz Zentrum München zitiert. Zudem beobachteten die Wissenschaftler, dass die Pollen von mit Stickstoffdioxid behandelten Pflanzen deutlich stärker an IgE-Antikörper von Ambrosia-Allergikern banden. Das Immunglobulin E bezeichnet eine Klasse von Antikörpern, die als Hauptursache allergischer Reaktionen im Körper gelten.

Bisher unbekanntes Allergen bei Ambrosia
Damit nicht genug: Die Pflanzenforscher entdeckten in den begasten Pflanzen ein Protein, das speziell bei erhöhten NO2-Werten auftrat. Das bisher bei Ambrosia unbekannte Allergen habe starke Ähnlichkeit mit einem Protein aus Gummibäumen, das ebenfalls in Schimmelpilzen und weiteren Pflanzen als Allergen beschrieben worden sei. 

Die Forschenden schliessen aus ihrer Studie, dass die aggressiven Ambrosia-Pollen durch die Luftverschmutzung in Zukunft noch allergener werden.

An der Studie beteiligt waren die Abteilung für Proteinanalytik und der Lehrstuhl für Umweltmedizin der TU München sowie der Forschungsverbund UNIKA-T und das Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education (Davos) aus der Schweiz und das Institut für Biochemische Pflanzenpathologie (BIOP) des Helmholtz Zentrum München.

Mehr erfahren Sie in der Medienmitteilung des Helmholtz Zentrum München

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