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21.07.2015

Neue Professur für Muttermilchforschung

An der Universität Zürich wird der weltweit erste Lehrstuhl für Muttermilchforschung eingerichtet. Ziel der Stiftungsprofessur ist es, offenen Fragen über die gesundheitlichen Aspekte von Muttermilch wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.

Der weltweit erste Lehrstuhl für Muttermilchforschung  wird an der Universität Zürich eingerichtet – mit einem Beitrag der «Familie-Rosenquist-Stiftung» von 20 Millionen Franken, wie die Universität Zürich mitteilt. Die Stiftung habe zum Ziel, bestehende Wissenslücken zu schliessen und neue Erkenntnisse zum Thema zu gewinnen, wird Stiftungsratspräsident Michael Larson in einem Artikel von «UZH News» der Universität Zürich (UZH) zitiert. Die neue Stiftungsprofessur der UZH wird am Kinderspital Zürich beheimatet sein. Zeitgleich finanziert die Stiftung auch an der University of Australia (UWA) in Perth einen Lehrstuhl für Human Lactology. Es ist der weltweit erste Lehrstuhl in der Biochemie zur Muttermilchforschung und wird von der Stiftung mit 8,6 Millionen australischen Dollar finanziert.

Lücken schliessen

Die Forschung zur Muttermilch steckt noch in den Anfängen. Weltweit arbeiten nur rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Man wisse heute, dass Muttermilch nicht nur die Sterblichkeit von Früh- und Neugeborenen positiv beeinflusse, sondern auch förderlich sei für die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen – beispielsweise als Immunschutz und Prävention vor Allergien, so Dirk Bassler, Direktor der Klinik für Neonatologie am Universitätsspital Zürich gegenüber «UZH News». Stillende Mütter hätten zudem weniger Wochenbettdepressionen und ein womöglich geringeres Brustkrebsrisiko. 

Diese Erkenntnisse basieren allerdings auf Beobachtungsstudien und müssen gemäss Bassler mit Bedacht interpretiert werden. Mit dem neuen Lehrstuhl an der UZH sei es nun möglich, der Wirkungsweise der Muttermilch in Langzeitstudien auf den Grund zu gehen.

Thema Stillen: Neue Daten aus dem BAG

Auf der Basis von Befragungen junger Mütter hat das Bundesamt für Gesundheit in den Jahren 1994, 2003 und 2014 differenzierte Daten zum Stillen in der Schweiz gesammelt. Sie verdeutlichen, dass nur eine sehr kleine Minderheit aller Kinder in den vergangenen Jahrzehnten überhaupt nicht gestillt wurde und sich die Stillprävalenz in den vergangenen Jahrzehnten von 92 auf 95 Prozent erhöht hat. 

Vom 12. bis 19. September 2015 findet die Weltstillwoche statt. Unter dem Titel «Stillen und Arbeit – machen wir es möglich!» soll das Recht der arbeitenden Mutter, zu stillen, thematisiert werden.

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