Damit es nicht mehr juckt

Oft das mühsamste Symptom des atopischen Ekzems ist der quälende Juckreiz. Vor allem für Kinder ist es häufig schwierig, damit umzugehen: Einmal gekratzt, juckt es noch mehr. Neben einer guten Basispflege können zusätzlich verschiedene Sofortmassnahmen Abhilfe schaffen.

Soforthilfe bei Juckreiz - zum Beispiel mit Noppenbällen.

Eine grosse Belastung für viele Betroffene mit einem atopischen Ekzem, also Neurodermitis, ist der ständige Juckreiz. Kratzen bringt zwar kurz Erleichterung, schädigt aber die Haut und macht sie anfälliger für Infektionen ­– was das Jucken verstärkt. Neben einer guten Basispflege und der entsprechenden Therapie können Sofortmassnahmen und Kratz-Alternativen helfen.

Soforthilfe bei Juckreiz

Wenn das Jucken quält, können – nebst der geeigneten Therapie – verschiedene Massnahmen Abhilfe schaffen. Vielleicht muss etwas «herumexperimentiert» werden, bis die passende Methode gefunden ist.

Ein paar Ideen:

  • feuchtigkeitsspendendes Produkt eincremen und einmassieren – direkt aus dem Kühlschrank wirkt es zusätzlich kühlend
  • juckende Stellen unter fliessendes kaltes Wasser halten, danach wie gewohnt eincremen
  • kurz kühl duschen, danach wie gewohnt eincremen
  • feuchtes, kaltes Baumwolltuch auf die juckende Hautstelle legen
  • kühle Luft auf die Hautstellen blasen
  • kalte Gegenstände (etwa Löffel, Handydisplay, Handspiegel) auf juckende Stellen drücken
  • Kühlbeutel mit Stoff umwickelt an die juckende Stelle pressen
  • zur Linderung und Beruhigung − in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin − abends ein sedierendes, also ein «müde machendes» Antihistaminikum einnehmen

Alternativen zum Kratzen

Trotz Soforthilfe-Massnahmen juckt die Haut immer noch?

Die folgenden Kratz-Alternativen sind nicht nur für Kinder hilfreich:

  • juckende Stellen kneten, klopfen, streicheln, drücken, anblasen
  • gesunde Hautstellen reiben, drücken, kneifen
  • mit den Händen oder mit einem Massageball (etwa mit Igelball) massieren
  • Ablenkung hilft immer: spielen, malen, lesen, singen, musizieren, Musik/Geschichten hören, einen Film schauen, spazieren gehen
  • innere Anspannung durch Bewegung abbauen: in ein Kissen schlagen, stampfen, brüllen, boxen, joggen, Kampfsport betreiben
  • Entspannungsübungen (autogenes Training oder Muskelrelaxation nach Jacobson)

Weitere wertvolle Informationen finden Sie in unserem «Ratgeber bei atopischer Dermatitis».

Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat. Für Prävalenzzahlen siehe Quellenverweise.