Wie wirkt sich die Neurodermitis auf den Alltag von Noel aus?
Auf den Alltag im Grossen und Ganzen nicht wirklich. Bei ihm sind es eher bestimmte Situationen, die die Neurodermitis aufflammen lassen: zum Beispiel, wenn ein Pflaster seine Haut gereizt hat, er krank ist oder seine Nahrungsmittelallergie eine Reaktion ausgelöst hat. Ich habe das Gefühl, das hängt bei ihm immer zusammen.
Was triggert sie?
Im Moment eigentlich nichts. Denn das mit der Neurodermitis (und der Nahrungsmittelallergie) gehört zu unserem Alltag. Aber vielleicht kann ich auch leicht reden, da er nicht ständig unter der Neurodermitis leidet, sondern sie eher an gewisse Faktoren gebunden ist. Wenn sie dann aufflammt, ist mein erster Gedanke schon: «Oh nein!...» Aber nicht wegen mir, sondern wegen ihm. Dann kriege ich auch ein wenig Angst, dass es diesmal bleiben und vielleicht nicht mehr weggehen könnte.
Was ist Ihr Geheimtipp?
Ruhig bleiben, gut achtgeben, «Cerave»-Creme verwenden und es ernst nehmen. Lieber einmal zu viel eincremen als zu wenig. Und dennoch nicht übertreiben. Denn ich glaube, die Haut und der Körper können viel mehr ins Gleichgewicht bringen, als wir ahnen...
Wie reagiert Ihr Umfeld auf die Erkrankung von Noel?
Vielfach wird es heruntergespielt. Im Sinne von: «Ach, ist doch nicht schlimm!» Oder: «Das geht dann schon wieder weg.» Aber ehrlich gesagt, lassen mich diese Aussagen mittlerweile ziemlich kalt. Denn es geht um mein Kind, um meinen Sohn. Ich bin für seine Gesundheit verantwortlich und dafür, dass es ihm gut geht. Also unternehme ich auch alles dafür.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihres Sohnes und für weitere Betroffene?
Dass Betroffene ihre Neurodermitis immer mehr «im Griff» haben. Dass es sie nicht einfach «überfährt» und sie sich hilflos fühlen. Denn ich glaube, nichts machen zu können, ist das Schlimmste. Solange es eine Heilung gibt, auch wenn nur für eine gewisse Zeit, ist dies immer noch besser als nichts. Was ich mir auch wünsche, ist, dass man anfängt, Neurodermitis ganzheitlich zu betrachten. Dass Neurodermitis und Allergien nicht einfach «gegeben» sind, sondern mit anderen Faktoren zusammenhängen, zum Beispiel mit der Darmgesundheit. Ich denke, wenn man bei der Basis anfängt, also mit guter, gesunder Ernährung und Bewegung, kann man schon viel erreichen! Ich habe aber das Gefühl, dass das bei den meisten Menschen noch gar nicht angekommen ist…