Behandlungsmöglichkeiten

Bei einer erfolgreichen Behandlung der Urtikaria treten keine Symptome mehr auf und die Lebensqualität wird nicht beeinträchtigt. Je nach Typen und Subtypen der Urtikaria können drei Therapieansätze relevant sein, die einzeln oder in Kombination angewendet werden:

  • Beseitigen von den Ursachen und/oder Vermeidung von auslösenden Faktoren
  • medikamentöse Therapie
  • Toleranzentwicklung

Vermeiden der Auslöser

Die grundlegenden Ursachen zu beseitigen, ist in den meisten Fällen gar nicht möglich. Bei akuter und chronischer induzierbarer Urtikaria bleiben diese oft unbekannt, und die häufigsten Ursachen von chronischer spontaner Urtikaria – nämlich Autoimmunprozesse – können nicht eliminiert werden.

Das Vermeiden von auslösenden Faktoren hingegen kann eine wichtige Rolle für die Kontrolle der Urtikaria spielen. Bei chronischer induzierbarer Urtikaria kann dadurch die Häufigkeit von Symptomen meistens reduziert werden. Auch bei chronischer spontaner Urtikaria können durch das Vermeiden der individuellen Trigger Symptome teilweise vermindert werden.

Medikamentöse Therapie

Das Anwenden oder Einnehmen von Medikamenten bei Urtikaria hat keinen Einfluss auf die Ursachen, kann aber helfen, die Symptome zu kontrollieren. Am häufigsten werden Antihistaminika der zweiten Generation verschrieben, die auch hochdosiert und über längere Zeit eingenommen werden können.

Meistens genügt zur Behandlung der akuten Urtikaria ein Antihistaminikum in Form von Tabletten oder Tropfen. Um den Schub zu verkürzen, wird manchmal zusätzlich kurzfristig ein Kortison-Präparat eingesetzt. Wenn die Haut stark betroffen ist, sollten Hautreizungen durch Kratzen, Reibung und Druck vermieden werden.

Um eine chronische Urtikaria zu behandeln, braucht es oft Geduld von Betroffenen und Arzt oder Ärztin, da die genaue Ursache oft unbekannt bleibt. Im Vordergrund der Therapie steht die Linderung des Juckreizes und der Quaddeln. Antihistaminika sind die Basis der Therapie; diese können auch in höheren Dosierungen und über mehrere Wochen und Monate eingenommen werden. Reichen hochdosierte Antihistaminika nicht aus, kann die Urtikaria zusätzlich mit Biologika behandelt werden. Diese neuen Medikamente sind oft Antikörper, die körpereigene Substanzen oder Zellen hemmen, und so überschiessende Reaktionen des Immunsystems eindämmen. Bei schweren Urtikaria-Schüben werden ausserdem systemische Kortisonpräparate eingesetzt.

Eine Toleranz herbeizuführen, kann bei bestimmten Formen von chronischer induzierbarer Urtikaria (Kälteurtikaria, Lichturtikaria oder cholinergischer Urtikaria) gelingen. Diese Toleranz hält in der Regel aber nur wenige Tage an und die Behandlung - wie zum Beispiel täglich eine kalte Dusche bei Kälteurtikaria - muss regelmässig wiederholt werden. Dies wird von den Betroffenen oft als aufwändig und/oder unangenehm empfunden.