Chemische Substanzen

Täglich kommt der Mensch in Kontakt mit chemischen Stoffen – etwa in Kosmetika, Putzmitteln oder Farben. Ein paar davon können Allergien oder Reizungen verursachen.

Sprühflaschen mit Reinigungsmittel

Chemische Substanzen beeinflussen unser Leben – bestehen wir doch selbst daraus. Doch verschiedene sowohl natürliche als auch künstliche Stoffe können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken und zu Reizungen oder Allergien führen. Häufig sind dies Duftstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe, Formaldehyd oder flüchtige organische Verbindungen.

Auslöser

Die Substanzen, die am häufigsten unerwünschte Reaktionen verursachen, sind:

  • Duftstoffe: aus natürlichen Essenzen oder synthetisch hergestellt in Kosmetika, Reinigungsmitteln oder Raumdüften
  • Konservierungsmittel: in Kosmetika, Reinigungsmitteln, Farben auf Wasserbasis oder Klebstoffen (z. B. Methylchloroisothiazolinone, Methylisohtiazolinone)
  • Farbstoffe: in Kleidern, Vorhängen, Bettwäsche, Sofaüberzügen (z. B. p-Phenylendiamin)
  • Formaldehyd: in Klebstoffen, Desinfektions- und Konservierungsmitteln.
  • Flüchtige Organische Verbindungen (VOC): in Farben, Lacken, Klebstoffen oder Dichtungsmassen

Symptome

Die zahlreichen chemischen Substanzen können verschiedene Arten allergischer Reaktionen auslösen. Typische Sofortreaktionen sind tränende, juckende Augen oder Asthmasymptome. Verzögerte Reaktionen treten eher auf der Haut auf und äussern sich als Rötungen, Ekzeme oder Juckreiz. In seltenen Fällen können diese Beschwerden zu einem allergischen Schock beziehungsweise einer anaphylaktischen Reaktion führen. Auch unabhängig von Allergien können die chemischen Substanzen Beschwerden verursachen.

Diagnose

Bei einem Verdacht auf Reaktionen auf Reinigungsmittel, Raumdüfte, Textilien oder Kosmetika muss eine Abklärung beim Allergologen, bei der Allergologin gemacht werden. Diese beinhaltet neben einer umfassenden Anamnese auch Hauttest und Bluttest.

Behandlung

Ist der Auslöser bekannt, sollte dieser in Zukunft gemieden werden. Um die Beschwerden zu lindern, helfen Antihistaminika und Kortisonpräparate.

Tipps und Tricks

  • Die Allergene in den Produkten kennen und identifizieren können. Manchmal können Chemikalien mehrere Namen haben. Der Apotheker oder die Apothekerin kann weiterhelfen.
  • Produkte verwenden, die frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sind, zum Beispiel solche mit dem Allergie-Gütesiegel.
  • Reinigungsmittel eher knapp dosieren.
  • Für die Reinigung von Möbeln und Ablagen reicht oftmals ein feuchtes Mikrofasertuch, ganz ohne Putzmittel.
  • Flüssigmittel sind Sprays vorzuziehen, da sie die Atemwege weniger belasten.
  • Auf Weichspüler verzichten.
  • Anstatt die Luft mit Raumdüften zu belasten, die Ursache von störenden Gerüchen bekämpfen.
  • Helle Textilien wählen, da diese weniger Farbstoffe enthalten und deshalb oft besser toleriert werden als dunkle.
  • Bei der Wahl von Textilien (auch Wohntextilien) sowie Baustoffen auf Labels wie etwa OekoTex Standard 100, natureplus®, blaue Engel oder dem Allergie-Gütesiegel achten.
  • Achten Sie beim Einkaufen auf Produkte mit dem Allergie-Gütesiegel, diese eignen sich besonders für Menschen mit Allergien und Intoleranzen und werden von aha! Allergiezentrum Schweiz empfohlen.

Zahlen und Fakten

  • 15 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an Kontaktallergien auf bestimmte Substanzen.
  • 1 Prozent der Bevölkerung ist allergisch gegen Konservierungsstoffe, die auf Isothiazolinonen basieren.
  • 2 Prozent sind allergisch gegen bestimmte Duftstoffe.
  • Bestimmte Berufe stellen ein erhöhtes Risiko dar, eine solche Allergie zu entwickeln, wie zum Beispiel in der Kosmetik- oder Baubranche.

Redaktion: aha! Allergiezentrum Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat. Für Prävalenzzahlen siehe Quellenverweise.